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Themenreihe "Wie Frauen Karriere machen" - Im Interview John Hoppe, Teamleiter Personalmarketing und -gewinnung bei der KfW

Als eine der führenden Förderbanken sucht die KfW Menschen, die an der Schnittstelle zwischen Politik und Wirtschaft etwas bewegen und Sinnvolles für die Gesellschaft bewirken möchten.

Als eine der führenden Förderbanken sucht die KfW Menschen, die an der Schnittstelle zwischen Politik und Wirtschaft etwas bewegen und Sinnvolles für die Gesellschaft bewirken möchten.

22.07.2016 - Bilder: Jens Steingässer

JOBVERDE.de: Herr Hoppe, welche Karrieremöglichkeiten haben Akademikerinnen bei der KfW?

JOHN HOPPE: Grundsätzlich haben Akademikerinnen – und andere – vielfältige Karrieremöglichkeiten bei der KfW. Als eine der führenden Förderbanken suchen wir Menschen, die an der Schnittstelle zwischen Politik und Wirtschaft etwas bewegen und Sinnvolles für die Gesellschaft bewirken möchten. Denn es gehört zum Auftrag unserer  Bank, zu wirtschaftlichem Wachstum und besseren Lebensbedingungen beizutragen sowie Perspektiven zu schaffen. Die KfW finanziert greifbare Produkte, die im Kleinen wie im Großen Menschen und Projekte unterstützen: angefangen bei Hausfinanzierungen und Studienkrediten über die Finanzierung von kleinen und mittleren Unternehmen, Existenzgründern, innovativen Technologieunternehmen bis zu Windkraftprojekten und Entwicklungszusammenarbeit. In Deutschland, in Europa und weltweit.

Frauen und Männer, die bereit sind, in Ihrer beruflichen Laufbahn neue Wege zu gehen, eröffnen sich in der KfW im Rahmen dieser Themenfelder immer wieder neue Möglichkeiten. Indem das Umfeld und die Aufgaben nicht statisch bleiben, bietet ein Job bei der KfW der und dem Einzelnen große Chancen zur kontinuierlichen Weiterentwicklung und gestaltet das Arbeitsleben spannend.

In einer Umfrage gaben 87 Prozent der befragten Frauen an, dass Förderung durch den Vorgesetzten bei der Karriere helfen würde. Welche Förderung erhalten Frauen bei Ihnen im Unternehmen?

„Bank aus Verantwortung“ - dieser Claim ist der rote Faden unseres Handelns, auch gegenüber unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Entsprechend nehmen wir die Förderung aller Potenziale ernst. Das ist für uns kein Selbstzweck: In einer ausgewogenen Verteilung von Frauen und Männern auf allen Ebenen sehen wir gelebte Vielfalt, die zu besseren Lösungen führt. Sie nutzt also allen und steigert letztendlich auch die Unternehmensleistung.

Daher ist es bei der KfW unser Ziel, mindestens ein Drittel der Führungspositionen mit Frauen zu besetzen: Aktuell liegen wir mit rund 29 % im externen Vergleich auf einem hohen Niveau. Um den Frauenanteil in Führungs- und gehobenen Fachpositionen weiter zu erhöhen, haben wir spezielle Programme entwickelt.

So bieten wir zum Beispiel ein „Shadowing-Programm“ an. In diesem Rahmen begleiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zwei Tage lang Führungskräfte in ihrem Alltag und erhalten so einen besseren Einblick in deren Tätigkeit. Zudem können unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Mentoring Programme wahrnehmen, um ihre  Karriereplanung individuell zu gestalten.  Zwei Drittel der Plätze in beiden Programmen reservieren wir exklusiv für unsere Mitarbeiterinnen. Gruppencoachings für Frauen runden unsere Förderungsmaßnahmen ab.

Work-Life-Balance und Mitbestimmung im Job ist vielen Frauen heutzutage extrem wichtig. Können Sie diese Ansprüche nachvollziehen und wenn ja, wie stellen Sie sich auf diese Bedürfnisse ein?

Die Verbesserung der Vereinbarkeit von Berufstätigkeit, Familie und Pflege ist uns seit langem ein wichtiges Anliegen und längst kein ausschließliches "Frauenthema" mehr. Seit 2001 schon ist die KfW mit dem Zertifikat „audit berufundfamilie®“ als familienbewusstes Unternehmen ausgezeichnet.

Um den Bedürfnissen in unterschiedlichen Lebensphasen gerecht zu werden, setzen wir auf verschiedene Bausteine: Wir ermöglichen flexible Arbeitszeiten, das Arbeiten im Homeoffice und Teilzeitlösungen. Wir sind gerade dabei, für das mobile Arbeiten an unterschiedlichen Orten die technischen Voraussetzungen zu schaffen.

Für die Betreuung von Kindern und die Pflege von Angehörigen bietet die KfW auf jedem Karrierelevel die Möglichkeiten, die gesetzlichen Betreuungszeiten zu verlängern. Aber auch für die Freistellung aus sonstigen persönlichen Gründen gibt es bei uns im Haus Regelungen. Die KfW unterhält außerdem  seit 1973 eigene Kinderbetreuungseinrichtungen und vermittelt Unterstützung durch externe Dienstleister, wie den pme-Familienservice.

Ein anderes Großthema der Generation Y ist das Thema Teilzeit. Hier ergeben sich derzeit neue Job-Modelle wie beispielsweise Job-Sharing. Haben auch Sie bereits Angebote zu diesem Thema?

Führungstandems sind bei der KfW bereits seit Jahren ein etabliertes Job-Modell. Denn ein Aufstieg auf der Karriereleiter steht bei uns allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern offen – unabhängig vom Arbeitszeitmodell. Viele Aufgaben lassen sich schließlich auch im Home Office erledigen oder eben durch Führungstandems bewältigen.

Wir haben zurzeit eine Teilzeitquote von rund 26%, damit sind wir bereits auf einem sehr guten Niveau. Wir unterstützen und motivieren auch ganz bewusst Führungskräfte, in Teilzeit zu arbeiten. Eine eigens dafür gegründete Arbeitsgruppe „FiT – Führung in Teilzeit“ berät sie hinsichtlich ihres Wunsches und der Ausgestaltung des jeweils passenden Modells. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Rund 13% aller Führungskräfte bei der KfW arbeiten heute in Teilzeit.

Die Bereitschaft Überstunden zu leisten sinkt bei Mann und Frau seit Jahren. Neueste Studien belegen, dass der 6 Stunden-Tag deutlich produktiver ist als der in Deutschland normale 8 Stunden-Tag. Wie sehen Sie das?

Diesen Trend nehmen wir auch wahr. Gerade die jüngeren Talente legen Wert auf Ihr Privatleben, um zu reisen, Hobbies wahrzunehmen oder Zeit für die Familie zu haben. Die KfW begrüßt eine gesunde Work-Life Balance und legt Wert auf eine Leistungs- anstelle einer Präsenzkultur. Arbeitszeit soll also zeitlich und räumlich vermehrt effizient und bei Bedarf flexibel eingesetzt werden.

Was denken Sie, wie wird sich der Karriereweg für Frauen in den kommenden Jahren verändern? Wie anpassungsfähig müssen Frauen in Zukunft sein und inwieweit können Frauen die Zukunft mitbestimmen?

Veränderungen prägen unsere Zeit und so ist auch unser Geschäftsbereich ständig in Bewegung – ob durch neue aufsichtsrechtliche Rahmenbedingungen, die immer weiter fortschreitende Digitalisierung oder wechselnde politische Vorgaben. Damit ändern sich auch die Aufgabengebiete in der KfW. Inhaltliche Flexibilität und die Bereitschaft, immer wieder dazu zu lernen, werden wesentliche Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zukunft sein – für Frauen und Männer. Wer sich darauf einstellt, dem werden sich große Chancen zur kontinuierlichen Weiterentwicklung bieten. Führungskarrieren von Frauen werden immer selbstverständlicher – so auch in der KfW.

Die Wünsche der Generation Y und der Fachkräftemangel führen  aber auch zunehmend dazu, dass die Unternehmen anpassungsfähiger werden müssen.

Ist Deutschland in Sachen Frauenquote auf einem guten Weg?

Wir können natürlich nur für die KfW sprechen. Und die ist auf einem sehr guten Weg.

Der Gender Pay Gap ist immer noch hoch und wird sich voraussichtlich in den kommenden Jahren auch nicht verkleinern. Daten der OECD zeigen jedoch, dass mehr Frauen als Männer heute einen Hochschulabschluss erreichen. Wie erklären Sie Ihren Frauen, dass sie trotzdem weniger Gehalt beziehen als die Männer?

Das müssen wir unseren Frauen nicht erklären. Gleiches Gehalt für Frauen und Männer ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Im Jahr 2013 wurde hierzu in der KfW ein von externen Experten begleiteter Entgeltcheck durchgeführt, der ein sehr positives Bild zeigte.



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