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Nachhaltige Arbeitgeber*innen

Forschung zur langfristigen Sicherung unserer Lebensgrundlagen

Frau Dr. Karin Ranft, Leiterin der Personalabteilung des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) erläutert, wie ihre Wissenschaftler innovative Konzepte und Verfahren entwickeln, um die natürlichen Lebensgrundlagen für nachfolgende Generationen zu sichern.

Frau Dr. Karin Ranft, Leiterin der Personalabteilung des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) erläutert, wie ihre Wissenschaftler innovative Konzepte und Verfahren entwickeln, um die natürlichen Lebensgrundlagen für nachfolgende Generationen zu sichern.

12.06.2015 - Bild Gelände: Sebastian Wiedling / UFZ

Seit wann gibt es das Umweltforschungszentrum und was ist Ihre Mission?

Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH). Es wurde 1991 gegründet und beschäftigt an den Standorten Leipzig, Halle/S. und Magdeburg über 1.100 Mitarbeiter. Es erforscht die komplexen Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt in genutzten und gestörten Landschaften, insbesondere dicht besiedelten städtischen und industriellen Ballungsräumen sowie naturnahen Landschaften. Die Wissenschaftler des UFZ
entwickeln Konzepte und Verfahren, die helfen sollen, die natürlichen Lebensgrundlagen für nachfolgende Generationen zu sichern.

Können Sie ein paar konkrete Felder nennen auf denen Sie forschen?

Mit unserer Forschung tragen wir zur gesellschaftlichen Entwicklung und zur langfristigen Sicherung unserer Lebensgrundlagen bei. Die biologische Vielfalt, sauberes Wasser und gesunde Böden sind unsere Lebensversicherung – und die unserer Kinder und Enkelkinder. Nutzen und verändern wir mit unserem Handeln diese limitierten Ressourcen, müssen wir wissen, welche Folgen das hat – für die Umwelt und für uns. Wir müssen die komplexen terrestrischen Umweltsysteme wie Flusseinzugsgebiete, ländliche und urbane Regionen, Wälder, Gewässer, Grundwasser, Moore, Felder oder Böden und die Prozesse in den Ökosystemen von der regionalen Skala bis auf die Ebene einzelner Organismen besser verstehen, um sie besser managen zu können.

Wie würden Sie Ihr Arbeitsklima beschreiben?

Der Umgang untereinander ist offen, kollegial, hilfsbereit und serviceorientiert. Dazu trägt bei, dass am UFZ Menschen aus allen Kontinenten und verschiedenen natur- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen arbeiten.

Warum lohnt es sich, beim UFZ zu arbeiten?

Neben der guten Ausstattung der Arbeitsplätze und Labors bieten wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter attraktive Rahmenbedingungen:

So ist Chancengleichheit nicht bloß eine leere Phrase. Sie wird täglich gelebt. Am UFZ spielt es keine Rolle, welchen Pass Sie besitzen, welchen sozialen Hintergrund Sie haben, welchem Geschlecht Sie sich zugehörig fühlen oder ob Sie einen alternativen Lebensstil pflegen. Bei uns zählen Ihr Engagement und Ihre Leistungsbereitschaft. Wir beschäftigen derzeit Menschen aus allen Kontinenten und fördern die Gleichberechtigung von Männern und Frauen bei der Besetzung von Führungspositionen.

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie liegt uns am UFZ sehr am Herzen. Flexible Arbeitszeiten und die Einrichtung eines Eltern Kind-Arbeitsplatzes sind dabei nur ein erster Schritt. Wir kooperieren mit Kindertagesstätten in unmittelbarer Nähe unserer Standorte in Leipzig und Halle. Hierdurch ersparen wir Familien mit Kleinkindern weite Wege oder die langwierige Suche nach einem Kindergartenplatz.

Die persönliche und fachliche (Weiter-)Entwicklung der Mitarbeiter/-innen ist am UFZ ein wichtiges Anliegen. Daher bietet das UFZ ein bedarfsorientiertes internes Weiterbildungsprogramm zur individuellen Förderung und Entwicklung an.

Darüber hinaus engagiert sich das UFZ für ein betriebliches Umweltmanagement und ist seit 2005 regelmäßig nach EMAS, einem anspruchsvollen europäischen Umweltmanagementstandard, zertifiziert.

Was wünschen Sie sich von Bewerbern außer ihrer fachlichen Eignung?

Die Fähigkeit interdisziplinär zu arbeiten erfordert von jeder Mitarbeiterin und jedem Mitarbeiter die Fähigkeit sich auf andere Personen einstellen zu können. In einem internationalen Forschungszentrum wie dem UFZ zählen neben den kommunikativen auch interkulturelle Fähigkeiten.
Daneben erfordert Forschung  eine hohe Motivation, die Fähigkeit auch mal "outside the box" zu denken und ungewöhnliche Wege zu gehen. 

Jedes Jahr veranstalten Sie einen Mitarbeitertag mit Sommerfest. Was genau verbirgt sich dahinter und wie kommt dieses Event an?

Wer schon immer wissen wollte, aber nie zu fragen wagte, woran die Kolleginnen und Kollegen forschen, der kann es am Mitarbeitertag tun. Einige Arbeitsgruppen öffnen dann ihre Labore und stellen den Kolleginnen und Kollegen ihre Forschung vor. Traditionell schließt sich an den Mitarbeitertag das beliebte und beinahe schon legendäre UFZ-Sommerfest an. Musik, Unterhaltung, Kinderprogramm und Sport sorgen für rundum gute Laune und viel Spaß. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bringen ihre Familie und Freunde mit.  

Wie kommen Ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Anwendung in der Praxis?

Um seinem gesellschaftlichen Auftrag vollumfänglich nachzukommen, ist es ein strategisches Ziel des UFZ, seine Forschungsergebnisse,  sein Handlungswissen und sein Know-how bestmöglich in die Politik, Gesellschaft und Wirtschaft zu transferieren.  Dafür werden zum Beispiel Publikationen, Newsletter, Pressemitteilungen, unterschiedliche Veranstaltungsformate, Vorträge, Gremienaktivitäten, Politikberatung und Gutachten, Übernahme von Honest Broker-Aufgaben, Aus- und Weiterbildung, Personalaustausche, Auftragsforschung, Lizenzvergaben und Ausgründungen genutzt. Gleichzeitig betreibt das UFZ spezielle strukturelle Einheiten, sogenannte „Focal Points“, die als themenspezifische Schnittstellen (z.B. Wassermanagement, Klimawandel oder Biodiversität) etabliert wurden, um im Dialog Handlungswissen und Informationen den verschiedenen Stakeholdern zur Verfügung zu stellen. Flankiert wird dies durch eine Beteiligung an Informationsplattformen wie die Earth System Knowledge Platform, kurz ESKP, der HelmholtzGemeinschaft, oder die Mitgliedschaft und Aktivitäten im Deutschen Klimakonsortium (DKK).

Haben Sie zwei bis drei konkrete Beispiele parat, wie Ihre Forschungsergebnisse sich in grünen Produkten oder Dienstleistungen widerspiegeln?

ARSOlux® - der innovative Arsensensor
Vor allem in Südostasien leiden Millionen Menschen an chronischer Arsenvergiftung, da das
Trinkwasser stellenweise mit Arsen aus geogenen Quellen verseucht ist. Deshalb entwickelten UFZWissenschaftler den neuartigen
Arsenbiosensor, der innerhalb von zwei Stunden präzise ermittelt, ob und in welchem Umfang Wasser durch Arsen verunreinigt ist. Die Innovation wurde 2010 mit dem Erwin-Schrödinger-Preis ausgezeichnet und nun von der Söll GmbH vermarktet.

Die Natur als Vorbild – innovatives Vertikalfiltersystem zur ressourceneffizienten Grundwasserreinigung
Basierend auf der Entdeckung und Charakterisierung von natürlichen Bakterien, die Schadstoffe wie MTBE und Benzol biologisch abbauen können, wurde ein kosteneffizientes ökotechnologisches Verfahren entwickelt, das die Selbstreinigungskräfte der Natur nutzt, um diese Grundwasserschadensfälle zu sanieren. Die Innovation wurde mit dem 2. Preis beim IQ Innovationspreis im Cluster Energie und Umwelt geehrt und nun vom UFZ vermarktet.

Kommt es auch zu Ausgründungen in Form von Green Startups?

In den vergangenen Jahren hat das UFZ zahlreiche Ausgründungen initiiert, die noch heute am Markt agieren und Dienstleistungen sowie innovative Produkte vornehmlich für die moderne Umweltforschung anbieten. Spezielle Green Startups sind in der Planung.

Verraten Sie uns die nächsten Meilensteine in Bezug auf Ihre Personalpolitik?
Seit dem letzten Jahr ist das UFZ nach dem Audit "berufundfamilie" zertifiziert. Im Zuge dessen, hat sich das UFZ zu verschiedenen Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie, wie z.B. der Unterstützung bei der Kinderunterbringung oder flexiblen Arbeitszeiten, verpflichtet. Hieran arbeiten wir. Zudem ist das UFZ daran interessiert die klügsten Köpfe für unsere Standorte in Leipzig, Halle und Magdeburg zu rekrutieren. Wir haben eine hohe Dynamik, flache Hierarchien und eine wachsenden Internationalisierung. Neue Impulse können schnell aufgenommen und umgesetzt werden, was im wissenschaftlichen Bereich die Möglichkeit bietet, neuen Forschungsrichtungen zu folgen.



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