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Nachhaltige Arbeitgeber*innen

„Die Zeiten der klassischen Stellenanzeige sind vorbei.“

Andrea Uhrig von der Personalberatung SThree über Möglichkeiten der Mitarbeitergewinnung und einen notwendigen Perpektivwechsel bei der Kandidatenansprache.

Andrea Uhrig von der Personalberatung SThree über Möglichkeiten der Mitarbeitergewinnung und einen notwendigen Perpektivwechsel bei der Kandidatenansprache.

28.01.2015

JOBVERDE.de: Frau Uhrig, zunächst einmal etwas Persönliches: Wie war Ihr erster Arbeitstag bei SThree?

ANDREA UHRIG: Der liegt schon ein paar Jahre zurück aber ich weiß noch, dass ich von der Energie im Büro und der Offenheit gegenüber neuen Mitarbeitern sehr beeindruckt war.  Das schöne daran ist, dass sich dieser Eindruck bis heute nicht verändert hat.  Das Miteinander ist sicherlich ein Grund wieso ich mich bei SThree auch nach über 5 Jahren noch sehr wohl fühle.

Wie würden Sie Ihr Arbeitsklima beschreiben?

Wie gerade schon erwähnt, ist Teamwork ein wichtiger Bestandteil unserer Unternehmens DNA. Ich persönlich habe hier nicht nur Kollegen sondern Freunde gefunden. Ich würde das Arbeitsklima bei SThree als humorvoll, manchmal stürmisch, aber in jedem Fall familiär und respektvoll beschreiben.

Welche Karrierechancen findet ein Mitarbeiter bei Ihnen vor?

Offene Führungspositionen werden bei uns stets intern besetzt. Dabei ist nicht die Dauer der Betriebszugehörigkeit, sondern vielmehr das Talent, sowie das Erfolgspotential ausschlaggebend. So können sich fähige und engagierte Berater schnell in eine Managementposition entwickeln.

Dass dieses Modell erfolgreich ist, konnten wir letztes Jahr mit der Auszeichnung Top Arbeitgeber beweisen. Hier wurden wir für den Mittelstand als Unternehmen mit den besten Karrieremöglichkeiten gewählt.

Spüren Sie einen Fachkräftemangel und wenn ja, bei welchen Jobs?

Wir wollen auch in den nächsten Jahren unsere Wachstumsstrategie weiter fortsetzen. Dafür suchen wir stetig Vertriebstalente (m/w), die mit uns gemeinsam diesen Weg beschreiten. Diese zu finden wird definitiv immer schwieriger.

Aber natürlich merken wir den Fachkräftemangel auch stark bei unseren Kunden.

Allgemein kann man sagen, wenn dem Kandidaten heutzutage nicht ein überdurchschnittliches Paket angeboten wird und vor allem sich das Unternehmen nicht besonders um den Kandidaten bemüht, wird es schwierig ihn von sich zu überzeugen. Das gilt nicht nur für „Hidden Champions“ sondern genauso für Großkonzerne mit einer gut positionierten Arbeitgebermarke.

Was bedeutet das Thema Work-Life-Balance für Sie?

Work-Life Balance bedeutet für mich, einen guten Ausgleich zwischen Privat- und Berufsleben zu schaffen. Das muss nicht immer klassisch in Zeit gemessen werden. Für mich beinhaltet es vor allem den Komfort, den ein Unternehmen seinen Mitarbeiter zugesteht.  Sei es im Arbeitsumfeld die Möglichkeit zu haben, sich zurückziehen und wenn nötig abschalten zu können oder auf die private Situation angepasst seinen Arbeitsalltag individuell zu gestalten.

Die Work-Life-Balance wird sich in Zukunft weiter verändern. Wie schätzen Sie diese weitere Entwicklung ein?

Ich habe nicht den Eindruck, dass mehr Freizeit gefordert wird, sondern dass Arbeitnehmer einfach gerne mehr Flexibilität in der Ausübung ihrer Tätigkeit haben möchten. Das heißt vielleicht auch mal am Wochenende zu arbeiten, dafür Montag erst nachmittags ins Büro zu gehen oder auch mal die Mittagspause auf zwei Stunden zu verlängern, um joggen zu gehen.

Wir bieten unseren  Mitarbeitern bereits einige Elemente, dennoch denke ich dass sich in Zukunft noch mehr Unternehmen darauf ausrichten müssen. 

Welche (freiwilligen) Sozialleistungen und Mitarbeiter-Benefits bieten Sie Ihrem Personal an?

Zuschüsse zur betrieblichen AltersvorsorgePrämien Portal für MitarbeiterKostenlose Bahn Card 50Gehaltsumwandlung zur Nutzung steuerfreier BenefitsBetriebliche LebensversicherungIncentive Ausflüge10 Tage Sonderurlaub für VäterElternportal und -hotline, Babysitterservice, Notfallbetreuung½ Tag Urlaub an GeburtstagenErweitere Mittagspause für SportaktivitätenUvm.

Welche Rolle spielt Diversity-Management bei Ihrer Personalplanung und welche Vorteile ergeben sich hieraus?

Das Thema Diversity spielt in unserer Unternehmenskultur und -philosophie eine wesentliche Rolle und wird bei SThree aktiv gelebt und umgesetzt. 2013 wurden wir durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)  mit dem Siegel Logib D für Lohngleichheit zwischen Mann und Frau zertifiziert. Unser standardisierter Karriereplan namens „Velocity“, steht für ein transparentes Gehalts- und Karrieremodell und fördert dadurch die Chancengleichheit der Geschlechter im Unternehmen. 

Doch nicht nur Lohngleichheit, sondern die Förderung von Frauen in Führungspositionen ist uns ein großes Anliegen.

Unser internes Diversity Programm nennt sich „Identity“ und hat sich zum Ziel gesetzt, Frauenförderung intern wie extern aktiv voranzutreiben. Der Erfolg der Initiative ist ein entscheidender Baustein in der Erreichung unserer Wachstumsziele.

Wir bieten unseren Frauen durch ein eigens entwickeltes Mentoringprogramm besondere Unterstützung an. Hierbei fördern wir unsere Nachwuchsführungskräfte sowohl in ihrer persönlichen, als auch fachlichen Entwicklung.

Wir sind stolz auf dieses Angebot und dass diese Initiativen mit Freude angenommen werden.  und wir sogar extern Anerkennung dafür erhalten, beispielsweise durch die Auszeichnung „Top Company to work for Women“ der UK Times

In welcher Weise unterstützen Sie Mitarbeiter bzw. Mitarbeiterinnen mit Familienverantwortung?

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist ein wichtiger Anspruch bei SThree. Im Jahr 2014  haben wir ein neues Programm für werdende Eltern und Rückkehrer nach Elternzeit implementiert, das besondere Angebote für Teilzeitler in Vertriebspositionen beinhaltet. Diese Angebote wirken sich sehr positiv auf unsere Rückkehrquote nach der Babypause aus, die aktuell bei über 80% liegt.

Väter erhalten bei SThree 10 Tage Sonderurlaub, das sucht seinesgleichen in der Branche.

Welche Trends im Personalbereich finden Sie besonders spannend?

Dass Kandidaten als Kunden gesehen werden müssen und nicht mehr Unternehmen am längeren Hebel sitzen ist kein wirkliches Geheimnis mehr. Dennoch finde ich die steigende Bedeutung des Candidate Experience Prozesses eines der spannendsten Themen. Die Zeiten der klassischen Stellenanzeige sind nunmal vorbei. Personalabteilungen müssen sich neu erfinden und Bereiche wie Kandidatenansprache, Interviewprozesse, After Placement Care und Onboarding immer stärker auf die Bedürfnisse des Kandidaten abstimmen.



Kommentare
Do-Me
29.01.2015
Guten Tag,

Sie beschreiben den Umgang als "respektvoll". Wer einmal "Hard time" von einem der Vorgesetzten bekommen hat und den Tränen nahe war, der hat sicherlich eine andere Meinung. Sicherlich reden Ehemalig nicht immer besonders gut über den alten Arbeitgeber. Ich selbst habe es knapp 2 Jahre ausgehalten. Ich kann kaum glauben wie ich mich und auch andere sich haben demütigen lassen. Es gibt nicht nur Schlechtes an SThree. Aber wehe es läuft mal nicht so gut.

Liebe Grüße
Do-Me

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