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Crowdworking: Chance für Innovation, Selbstbestimmung und Diversity?

Immer mehr Unternehmen entdecken virtuelle Plattformen als Quelle für ihr Innovationsmanagement. Dort bringen sich die sogenannten „Crowdworker“ mit ihren Ideen ein oder testen neue Produkte.

Immer mehr Unternehmen entdecken virtuelle Plattformen als Quelle für ihr Innovationsmanagement. Dort bringen sich die sogenannten „Crowdworker“ mit ihren Ideen ein oder testen neue Produkte.

10.10.2016 - Pressemeldung und Bildquelle: spring Messe Management GmbH

Köln, 10. Oktober 2016. Immer mehr Unternehmen entdecken virtuelle Plattformen als Quelle für ihr Innovationsmanagement. Dort bringen sich die sogenannten „Crowdworker“ mit ihren Ideen ein oder testen neue Produkte. Am Mittwoch, 19. Oktober, umreißt die Messe Zukunft Personal diesen Trend in Vorträgen und Diskussionen aus verschiedenen Blickwinkeln. Mit dabei sind Vertreter von Crowdworking-Plattformen sowie von Arbeitgebern, Gewerkschaften, Forschungseinrichtungen und Verbänden. Zu den Rednern gehört Raúl Krauthausen, der bekannte Inklusionsaktivist und Mitgründer der Sozialhelden. 

Viele Menschen träumen von einem Arbeitsplatz, an dem ihre Kreativität voll zum Einsatz kommt und Hierarchien keine Rolle spielen. Aus dieser Motivation heraus haben Anfang des Jahrtausends Softwareprogrammierer angefangen, Crowdsourcing-Portale aufzubauen. Sie wollten endlich einmal jene Dinge tun, zu denen sie in ihren Jobs bisher keine Möglichkeit hatten. Einer von ihnen ist Bastian Unterberg, der 2006 die Plattform jovoto ins Leben rief. Der Gründer und Geschäftsführer hat mit jovoto schon mehr als 400 Projektherausforderungen in seiner Community von etwa 80.000 Kreativen gelöst. Auf der Zukunft Personal gibt er als einer der Referenten zum Thema „Crowdworking“ Einblick in die Mechanismen kollaborativer, offener Zusammenarbeit. 

Crowdworking: Perspektiven auf die Zukunft der Arbeit 

Nach einer Einführung in das Thema Crowdworking mit Informationen über verschiedene Plattformen, ihre Bedeutung und Problemfelder von Christoph Sieciechowicz, Medienunternehmer und Vorstandsmitglied des Deutschen Crowdsourcing Verbands e.V., folgen im Trendforum „Digital Culture“ vier Perspektiven auf die Zukunft der Arbeit. Die Unternehmensvertreter Christian Kuhna, Director Think Tank Future Trends & Innovation der adidas Group HR Strategy, und Mirjam Pütz, Head of Disruptive and Strategic Programs der Deutschen Bank, erläutern, wie plattformbasierte Arbeit organisiert werden muss, um die nächste Generation an Talenten zu motivieren und an Open-Source-Projekten in Unternehmen zu beteiligen.

Doch es gibt auch Zweifel daran, ob plattformbestimmte Jobs die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten tatsächlich verbessern: Vanessa Barth, Bereichsleiterin im Funktionsbereich Zielgruppenarbeit und Gleichstellung der IG Metall, zeigt auf, was aus Gewerkschaftssicht dazugehört, damit gute Arbeit im Internet in Form von Microtasking, Crowdstorms, Cloud-Testing oder Co-Creation gewährleistet werden kann. 

Inklusions-Aktivist Raúl Krauthausen über Chancen der Teilhabe

Eine weitere Perspektive auf die Möglichkeiten von Crowdworking steuert der bekannte Inklusions-Aktivist Raúl Krauthausen mit dem Vortrag „Crowd-Doing – Chance für Diversity und Teilhabe” bei. Der Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande gründete mit seinem Cousin Jan Mörsch 2004 den gemeinnützigen Verein „Sozialhelden“ in Berlin, der sich für eine barrierefreie und inklusive Gesellschaft engagiert. Unter dem Motto „Einfach mal machen!“ haben die Sozialhelden zahlreiche erfolgreiche Projekte in Deutschland hervorgebracht. Welche Vorteile Crowdsourcing und die Weisheit der Vielen dabei haben, erläutert Krauthausen im Anschluss an eine Podiumsdiskussion, bei der die verschiedenen Positionen zum Thema aufeinandertreffen. 

Zwischen Hierarchie und Netz: Wie selbstbestimmt sind Crowdworker? 

Einen Ausblick gibt Prof. Dr. Dr. Ayad Al-Ani, der am Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft Berlin zu dem Thema forscht und unter anderem an der Universität Potsdam als Lehrbeauftragter tätig ist. Der Organisationsforscher hat in einer Studie untersucht, was Talente motiviert, den virtuellen Plattformen Zeit und Ideen zur Verfügung zu stellen. Er hat herausgefunden, dass für Crowdworker Spaß und Lernmöglichkeiten an erster Stelle stehen und der Verdienst weniger wichtig ist. Gleichzeitig wirft der Professor, der unter anderem durch seine Kolumnen in DIE ZEIT bekannt ist, die Frage auf, inwiefern die Plattformen das Versprechen der freien Entfaltung einlösen, während gleichzeitig Unternehmen via Top-Down-Anordnung funktionieren. In seinem Vortrag führt Prof. Al-Ani zudem aus, wie sich die Arbeitsform Crowdworking in Zukunft weiterentwickeln könnte – zum Beispiel als eine Art „Netarchie“, einer Kombination aus Hierarchie und Netz.

Weitere Informationen und Registrierung: www.zukunft-personal.de



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