Grüne Wirtschaft

UmDenken, MitDenken, VorDenken

Roland Mietke betreibt eine, wie er es nennt, Nachhaltigkeits-Manufaktur. Mit GreenDesignNOW! versucht Mietke eine klare Botschaft in Richtung Wertschätzung und Achtsamkeit als maßgeschneidertes Angebot zu senden.

Roland Mietke betreibt eine, wie er es nennt, Nachhaltigkeits-Manufaktur. Mit GreenDesignNOW! versucht Mietke eine klare Botschaft in Richtung Wertschätzung und Achtsamkeit als maßgeschneidertes Angebot zu senden.

11.11.2015 - Bilder: Roland Mietke

UMWELTHAUPTSTADT.de: Herr Mietke, Sie sind Geschäftsführer von GreenDesignNOW!. Was müssen wir uns unter einer Nachhaltigkeits-Manufaktur vorstellen?

ROLAND MIETKE: Mit dem Begriff der Manufaktur versuche ich eine klare Botschaft in Richtung Wertschätzung und Achtsamkeit als maßgeschneidertes Angebot zu senden.

Die Bezeichnung „Nachhaltigkeits-Manufaktur“ bedeutet für mich in diesem Zusammenhang „handmade“, auf die Kundenbedürfnisse zugeschnittenes Angebot an handwerklicher Umsetzung von GrafikDesign und ProduktDesign in meinem Spezialgebiet „dreidimensionale haptische Werbemittel“. Es geht also um Handarbeit beim Prototypen-Bau (Handmuster oder Kleinserienherstellung bis zu einer Auflage von ca. 100 Exemplaren). Serienfertigungen durch Partnerunternehmen (meine verlängerte Werkbank) von 100 bis x.000 Exemplaren sind auch immer wieder gefragt – Natürlich ökologisch und nachhaltig.

Meine Werbemittel für eine nachhaltige und ökologische Unternehmens-Kommunikation sind bedachte liebevolle Handarbeit, die nachhaltigen und ökologischen Richtlinien, wie Langlebigkeit, mehrfacher Nutzen und/oder sozialen Aspekten folgen. Ich versuche umweltschonende Produktionsverfahren mit Design und Ästhetik so zu verbinden, dass ein Flyer, eine Visitenkarte oder eine Broschüre nach „Öko“ aussehen kann, aber nicht muss. Gutes, modernes, “Hippes“ Aussehen ist für Zielgruppen wie „LOHAS“ oder designaffine Entscheider sehr wichtig.

Neben der kreativen Gestaltung am Computer (GrafikDesign) und dem Prototypenbau (ProduktDesign) ist meine Dienstleistung „Beratung“ und „DesignThinking“ die ich „UnternehmensEntwicklung“ nenne, mein drittes Standbein das dem Manufaktur-Gedanken folgt.

Die Begrifflichkeit und Bedeutung „UnternehmensEntwicklung“ wurde durch einen Vortrag (AGD-Tagung 2015 „Design und Verantwortung“) von Prof. Jan Teunen insperiert.

Dabei ging es um dessen Haltung und sein Verständnis von Unternehmen zu „entwickeln“, zu „entwirren“, „auszupacken, das was vielleicht schon da ist und nur an die Oberfläche gebracht werden muss“.

Welches sind aktuell die größten Themen und Herausforderungen Ihrer Branche?

Die Einleitung:

Ein Thema ist sicherlich, das wir als Gesellschaft in der Pflicht stehen nachhaltiger zu werden und dies ist inzwischen bei so ziemlich jedem Unternehmen angekommen. Vom Verstehen zum Handeln kann es jedoch ein weiter Weg sein – auch deshalb, weil Veränderungsprozesse und gefühlte Risiken für Unternehmen enorm sein können.

Viele möchten die Verantwortung daher gerne an Designer wie mich auslagern. Das geht allerdings nicht so einfach, denn mein Design kann nur so gut sein, wie die Vorbereitung und Bereitschaft in der Unternehmensführung des Kunden es zulässt. Diese Bereitschaft bei Unternehmen herzustellen ist die größte Herausforderung und geht nur, wenn man auf die berechtigten Sorgen der Unternehmen eingeht.

Meine Thesen sind:

a - Unternehmen die Wichtigkeit von grünem Design näher zu bringen

b - Vernetzung von Green Design und Green Marketing

c - Wertschätzung und Achtsamkeit

d - Kunststoff ersetzen

e - UmDenken, MitDenken, VorDenken

Das Resultat:

Ich biete nicht nur das Design selbst an, sondern eine darauf bezogene Beratungsleistung für eine nachhaltige „UnternehmensEntwicklung“. Es hat sich in der Vergangenheit gezeigt, das mein Design nur so gut sein kann wie die Vorbereitung und Akzeptanz in der Marketingabteilung und in der Unternehmensführung selbst. Daraus hat sich in den letzten Jahren eine Art Schnittstellen-Arbeit oder Brücke ergeben – als Kreativer mit jahrelanger Erfahrung und Kenntnis in der Bio und Nachhaltigkeits-Szene, biete ich meine nachhaltige „UnternehmensEntwicklung“ an. Hier schließe ich eine große Lücke zwischen Management und Kreativen (oder den Design Leistungen) um Unternehmen die Funktion und Wichtigkeit von Ökologie und Nachhaltigkeit in der Umsetzung zu zeigen - ökologische und nachhaltige Unternehmens-Kommunikation anwendbar und praktikabel machen.

Die Zielgruppen sind dabei ganz klar KMU (bis hin zu größeren Unternehmen wie Sennheiser Innovation AG Zürich oder Kahla Porzellan). Meine Beratung zielt darauf ab, Veränderungsprozesse in kleinen Schritten durchzuführen, für die das Unternehmen mit einer positiven Wahrnehmung durch Ihre Kunden auch direkt „belohnt“ wird.

Aus meiner Sicht werden immer noch zu viele vermeintlich günstige, aber wertlose Werbemittel hergestellt und verteilt (Visitenkarten mit schlechter Typografie, ohne „Aussage“ und ohne Bezug zum Unternehmensimage). Der erhoffte Werbeeffekt bleibt dabei auf der Strecke. Billigangebote verführen zudem dazu, dass von diesem nutzlosen Werbemitteln viel zu hohe Auflagen bestellt werden, von denen dann ein Großteil weggeworfen wird.

Hier könnten gut überlegte, mit Bedacht gestaltete und wertschätzend produzierte Werbemittel (z.B. Visitenkarten) eine Lösung sein. Inhaltliche und haptische Hochwertigkeit überflügeln „Billig-Produkte“. Das ist ökonomisch und ökologisch wesentlich erstrebenswerter und sinnvoller. Auch die Kunden schätzen das erfahrungsgemäß Wert. Ein zunächst vermeintlich „teureres“ Werbemittel macht sich daher schnell bezahlt.

Im Übrigen ist an dem Gerücht, ökologisch sei zwingend gleich teurer wirklich nichts dran! Dieser Glaubenssatz ist eine weitere Herausforderung, der ich immer wieder begegne.

Neben dem Aspekt Auflagenhöhe (Ressourcenschonung) und das Erzeugen von nur noch sinnvollen Produkten (Wertschätzung und Achtsamkeit) ist der vielversprechende „Bio-Kunststoff“ eine Herausforderung.

Green Design oder Green Marketing oder Green-Irgendwas ist eine Haltung und bedarf eines Wertewandels. MitDenken, VorDenken, UmDenken verbunden mit Wertschätzung und Achtsamkeit, gepaart mit Vernetzung und Bildung lässt aus kleinen Pflänzchen, große Bäume und ganze Wälder einer „lebenswerten Zukunft“ wachsen.

Und wie geht Ihr Unternehmen damit um?

Ich greife mit meiner Beratungsleistung die Bedenken der Kunden auf und hole sie dort ab, wo sie stehen. So räumen wir gemeinschaftlich vermeintliche Gründe aus dem Weg, die einer nachhaltigen Unternehmenspräsentation im Wege stehen. Häufig ist es so, dass dann vermeintliche Kostentreiber plötzlich als Wertschöpfer wahrgenommen werden.

GreenDesignNOW ist jedoch keine „Schneiderei“. Ich stellen keine grünen Mäntelchen her, die sich jemand einfach umhängen kann um sein schwarzes Unterkleid zu verhüllen.

Ich arbeite nur mit Unternehmen zusammen, die sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst sind und deren Bemühen ehrlich ist. Ich bestärke Vorhandenes oder rücke es ins rechte Licht. Das Pflänzchen der Nachhaltigkeit darf ruhig noch klein sein, das stört mich nicht. Aber es muss in ehrlicher Absicht gepflanzt sein.

Interne und Externe Ausrichtung

Der interne Blick richtet sich auf Verwendung von Öko-Strom, Stromsparen, Office-Papier nach Cradle to Cradle Standard, Vorleben bei Interessenten und Kunden. Ich versuche alles erst ein mal selbst „an mir“ und in meinem Büro auszuprobieren und dabei zu bewerten, zu verstehen, wie und was ich z.b. an Ressourcen sparen kann, welche Produkte oder Dienstleistungen sind wie in welcher Form sinnvoll.

So ist zum Beispiel das „Ressourcen -Memory“ entstanden. Hier versuche ich durch spielerischen Umgang (Memory Spiel) den Interessenten beim ersten Kennenlerngespräch, meine Philosophie nahe zu bringen und dessen Wünsche und Aufgabenstellung zu verstehen. Im „Ressourcen -Memory“ sind Beispiele aufgeführt die ich in den letzten Jahren selbst erprobt habe und guten Gewissens weiterempfehlen kann. Durch Karte mit Foto und passende Karte mit Text entsteht das „matching“ der Memory Karten als auch der spielerische Umgang, das verstehen und das abbauen von Hemmschwellen oder Vorurteilen und der Einstig in ein konstruktives Gespräch.

Mit der AGD (Allianz deutscher Designer) und der „Charta für nachhaltiges Design“ der AGD, setze ich ein klares Statement für Design mit Kultur, faire Bezahlung und verantwortungsvollem Umgang mit der Umwelt.

Der Blick nach Außen zeigt Möglichkeiten und Ansätze, die ich mit Beratung, Aufklärung/Bildung, Vorträgen, Workshops und GreenThinkTanks anbiete.

Aus welcher Motivation heraus wurde das Thema Nachhaltigkeit in das wirtschaftliche Handeln Ihres Unternehmens implementiert?

Wie so oft, geschieht der Einstieg in die „Bio-Philosophie“ über die Ernährung - ich habe mich mit gesündere Ernährung beschäftigt und biologische Lebensmittel für mich entdeckt und langsam, Stück für Stück in mein privates Leben eingebaut. Das war der erste Kontakt zu ökologischem/biologischem/nachhaltigem Gedankengut. Zu dieser Zeit - das war 2006 - habe ich für meine damalige Bürogemeinschaft „RoseNOW! Designwerkstatt" eine Image-Broschüre entwickelt und produziert (das "Pappklemmbrett" - http://greendesign-now.de/#grafikdesign-produktdesign).

Ganz nebenbei stellte ich fest, dass dieses Pappklemmbrett ökologischen/nachhaltigen Gedanken folgt. Ich habe mich dann in nachhaltiges/ökologisches Design (Produktdesign) eingearbeitet und mir die Frage gestellt, was ich als Kreativer in Unternehmen/bei meinen Kunden bewirken könnte. Welche Dienstleistungen oder Produkte (rund um Grafikdesign, Werbung, Marketing, Reklame) ich mit RoseNOW! anbieten könnte - über die Verwendung von grauem Recyclingpapier im Kopierer hinaus gedacht.

Diese Vision wurde über die Jahre verfeinert und optimiert und ab und an angeboten. 2011 habe ich dann den Schritt gewagt, nur noch Kunden zu betreuen, die diese Aspekte wichtig empfinden oder mich drauf gezielt ansprechen.

Ich versuche in möglichst vielen Bereichen meiner Firma GreenDesignNOW! ökologisches Denken und Handeln zu implementieren. Vieles wird neu „erfunden“, getestet und dann erst als Empfehlung an meine Kunden weiter gegeben.

Das alles macht nicht nur Spaß, sondern ist neben der Herausforderung und der intellektuellen Auseinandersetzung eine persönliche Herzensangelegenheit.

Auf welche betrieblichen Bereiche hat sich Ihre nachhaltige Ausrichtung besonders niedergeschlagen?

Auf absolute alle, das fängt bei der Einrichtung an, geht über den Büromaterialeinkauf bis zur Produktion. In den letzten 5 Jahren habe ich mir viele Gedanken zu den nachhaltigen, ökologischen und sozialen Dimensionen meines Handelns als Kreativer und meiner Dienstleistungen und Produkte gemacht.

Ich kann hier mal einen groben Abriss meiner kleinen Unternehmung GreenDesignNOW! geben. Die Beispiele und Anmerkungen sind als Einladung gedacht, selbst das HomeOffice, die Firma oder Unternehmensbereiche mal „ökologisch anzutesten“.

Der Bereich Leitung – also ich selbst – versuche fair und sozial mit meinen Zulieferern, Kollegen, Kunden und Interessenten umzugehen. Wertschätzung und Achtsamkeit spielen hier eine Rolle.

Im Bereich Finanzen steht gerade ein Wechsel von meiner Hausbank zur GLS Bank kurz bevor. GreenDesignNOW setzt Finanzen und Arbeitszeit auch für ehrenamtliche Projekte ein (AGD e.V. und Cradle to Cradle e.V.). Bei Klimawald.de spende ich einigen Kunden eine Baumpatenschaft – ohne vorherigen Aufschlag.

Beschaffung und Einkauf sind ganz klar geprägt von meinen nachhaltigen, ökologischen und sozialen Grundsätzen. Ich kaufe meine Büromaterialien bei Memo oder direkt beim Hersteller. Hier kann ich Textmarker „un-austrockenbare“ Buntstifte aus Holz (STABILO Textmarker 'GREENlighter') oder Briefkuverts aus Landkarten mit auffälligem Design/Wiedererkennungswert (von Direkt Recycelte Papierprodukte (DRP)) empfehlen.

Meine Büromöbel sind größten teils von Werkhaus (aus Bad Bodenteich), gebrauchte Möbel (Möbel mit Berufserfahrung) oder durch eigenes upcycling modifizierte Gegenstände, die zu Möbeln wurden. Einer meiner Lieblinge ist FlexibleLove, das flexible Designersofa im Öko-Look und Ziehharmonika-Funktion.

Meine Kunden und Interessenten bekommen in meinem Büro Wasser (LAURETANA) in Gläsern aus recyceltem Pressglas. Wenn es mal ne Cola sein soll, gerne auch von NOW! (Neumarkter Lammsbräu). Ich habe Öko-Strom von Lichtblick. Mein OfficePapier ist zur Zeit von Steinbeis Papier GmbH (Evolution White) oder schon seit Jahren von mondi (BIO TOP 3® extra). Alle weiteren Dinge in meinem Büro, die man zur täglichen Arbeit benötigt sind ökologische „Testkäufe“, die ich auf Alltagstauglichkeit prüfe.

Beim Transport greife ich auf einen in Nürnberg ansässigen Fahrrad- und Auto-Kurier zurück, der eigene Fahrten unnötig macht. Ich selbst besitze keinen PKW mehr und fahre viel mit der U-Bahn oder nutze CarSharing (GreenWheels).

Da ich selbst nichts produziere – bis auf die Handmuster und Prototypen – ist der Focus hier auf meine Zulieferer. Hier bin ich immer wieder auf der Suche nach neuen Partnern, die „noch“ ökologischer sind, besuche diese oder gehe auch in einen fordernden und anspornenden Diskurs. Ein Beispiel am Rande – Eine Druckerei hat mir vor ein paar Wochen eine längere E-Mail geschrieben, in der sie mir angekündigt hat, dass sie von ihrem Angebot (Produktion von Visitenkarten im Triplex-Karton) zurücktritt, da sie den hohen Qualitätsanforderungen nicht genügen kann. Auch das gibt es.

Bei der Produktion von Printprodukten (dreidimensionale haptische Werbemittel) ist neben Stoff, Filz, erdölfreiem Kunststoff oder Holz natürlich hauptsächlich Papier und Pappe das wichtigste Material, das zum Einsatz kommt. Leider gibt es hier unendlich viele (tolle) Hersteller und fast genauso viele Labels und Zertifikate für deren ökologische Unbedenklichkeit. Hier hilft sicher für die ersten grobe Orientierung der „Spickzettel Umwelt“ von Deutsche Papier.

Beim Absatz, dem Verkauf ist der Interessent und Kunde gefragt. Ich kann nur eine transparente und faire Angebotskalkulation anbieten, welches ein Honorar für WertSchätzung und MehrWert beinhaltet.

Bei meiner Beratung (UnternehmensEntwicklung) ist natürlich auch ökologisches und wertschätzendes ein Maßstab, ebenso wie Ethik und Moral.

Meine eigenen Werbemittel und Werbe-/Marketingmaßnahmen sind durch und durch von diesem Geiste geprägt. Zum Teil wird hier auch viel getestet und ausprobiert, das später in meine Produkte und Dienstleistungen einfließt – ich nenne es „Grundlagenforschung“.

Das zeigt bezüglich der Frage „Auf welche betrieblichen Bereiche?“ folgendes:

Natürlich auf alle, weil ich ganzheitlich grün bin! Von der Gestaltung zu den Produkten, vom Denken über das Ausführen, vom ersten Strich bis zur Verpackung, von meinen eigenen Büroutensilien bis zur Arbeitsatmosphäre. Alle betrieblichen Bereiche wurden und werden nochmal komplett neu gedacht und neu ausgerichtet. Dabei habe ich sehr viel nachhaltig recherchiert, mir nachhaltige Partner und Zulieferer gesucht.

Welche Themen, Informationen und Netzwerke waren nötig, um sich nachhaltiger auszurichten?

Ich bin seit 2006 autodidaktisch an das Thema Ökologie und Nachhaltigkeit im Bereich GrafikDesign und ProduktDesign, Werbung und Marketing herangegangen und habe viele Veranstaltungen, Messen, Ausstellungen, Netzwerkveranstaltungen und Seminare besucht. Dort unendliche Gespräche geführt, kritisch und selbstkritisch hinterfragt, vieles getestet und ausprobiert, spannende Kollegen kennen gelernt, interdisziplinäre Teams getroffen oder selbst angeregt. Um etwas konkreter zu werden, hier nur einige Namen von Personen, Veranstaltungen, usw., die mich begleitet, bestärkt und inspiriert haben: Hubert Rottner, Frank Braun, Andreas Fehr, Bluepingu, Grüne Lust, Stefan Frisch, Heldenmarkt, Katja Oestreicher, Forum Nachhaltig Wirtschaften, AGD (Allianz deutscher Designer), Cradle to Cradle  e.V., Kahla Porzellan, Prof. Jan Teunen, Christhard "Otto" Landgraf, ecocircle-concept, um nur einige zu nennen ...

Die wichtigsten und interessantesten werden wohl die sein, die ich vergessen habe oder die, die noch kommen werden :-)

Wenn ich die Fragestellung noch um einen Aspekt ergänzen darf, würde ich den „QuerDenker“ mit einbringen – „Welche Eigenschaften waren nötig, um sich nachhaltiger auszurichten?“. Ich denke das es unabdingbar war, das ich eine persönliche Eigenschaft und Fähigkeit mit ins Speil gebracht habe – der „QuerDenker“. Dies steht stellvertretend für mein Wesen: „...eintauchen und gleichzeitig über den Tellerrand schauen – mich reizen sowohl der Blick fürs Ganze wie auch fürs Detail.“. Ebenso auch als Kreativer Konventionen hinter sich zu lassen und Interdisziplinarität zu leben.

Inwiefern wird Ihre nachhaltige Ausrichtung von den Kunden honoriert und lässt sich das messen?

Messen lässt sich das bei einem Einzelunternehmen und Freiberufler kaum und ist für mich auch kein Maßstab. Das Gefühl zeigt mir, das ich auf einem guten, dem richtigen Weg bin, aber noch lange nicht an einem Punkt angelangt bin, den man oftmals als „Ziel“ bezeichnet.

Als ich 2011 den Schritt gewagt habe, war ich mir fast sicher das mir die Auftraggeber die Tür einrennen werden, heute ca. 5 Jahre später ist das Honorar „Wertschätzung und Anerkennung“ bei fast 100%. Das Honorar das mir meine Brötchen bezahlt ist aus Sicht der Bank sicherlich suboptimal und daran darf ich in der Zukunft noch arbeiten.

Verraten Sie uns, welche Innovationen wir in der nächsten Zeit von Ihrem Unternehmen erwarten dürfen?

Schwierig – was ist bei GreenDesignNOW! Innovation???

GreenDesignNOW! ist schon eine Innovation an sich, da es nachhaltiges Grafik- und Produktdesign so kaum gibt.

Wie wäre es damit – Cradle to Cradle.

In Zukunft werde ich (mit GreenDesignNOW!) ordentlich mitmischen. Neben dem Aufbau der Cradle to Cradle Regionalgruppe Nürnberg, ist in Kooperation mit München eine bayernweite Koordination und Präsenz von mir angedacht. Das bedeutet Kreisläufe auch in meine Produkte stärker integrieren und noch weitreichender ganzheitlich grün denken. Ich arbeite daran, dass Nachhaltigkeit selbstverständlich wird und keine Nische mehr bleibt.

Es ist weniger eine Innovation, als eine Notwendigkeit.

Stichwort Unternehmensstandort Deutschland: An welchen Stellschrauben würden Sie gerne drehen, um die Rahmenbedingungen für Ihre Branche zu verbessern?

Meine Branche ist die Kultur- und Kreativwirtschaft (KuK) oder die Designwirtschaft, die Werbe- und Grafikbranche, aber eben auch die Bereiche des Umweltschutzes, der Weltretter und Vordenker.

Ich denke, dass „Lobbyarbeit“ rund um die KuK und „die Wichtigkeit von Designern und Kreativen als Lösungspotential“ in der Gesellschaft, Politik, als auch bei Unternehmen und ihren Entscheidern, eine Stellschraube ist.

Beispiel:

Vortrag der AGD „design gestaltet innovation“ im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) im Rahmen der „Innovationsverhalten der deutschen Kultur- und Kreativwirtschaft - Erfolgreich in die Zukunft“

http://www.zew.de/de/veranstaltungen/2190

Des Weiteren:

- Das Verständnis fördern, dass ein Honorar aus einem Anteil „Geld“ und einem Anteil „Wertschätzung“ besteht.

- Sensibilisierung dafür, dass vermeintlich günstige (billige) Angebote fast immer externe, kaum sichtbare/versteckte Kosten nach sich ziehen – auf dem Rücken anderer ausgetragen wird.

- Förderung, aber auch Forderung von ökologischem und nachhaltigem Handeln durch Zuschüsse (finanzieller Art) oder Belohnung (ideeller/moralischer Art).

- Ein Aufbrechen gesellschaftlicher Normen bei festgefahrenen Strukturen in Bildung und Arbeitswelt wie z.b. interdisziplinäres Lernen in der Schule und bei Arbeitsgruppen in Unternehmen.

Ihr Nachhaltigkeitsleitspruch lautet?

„UmDenken, MitDenken, VorDenken“

 

Kontaktinformationen:

GreenDesignNOW!
Die Nachhaltigkeits-Manufaktur.

Roland Mietke | DesignManager
Büro | Werkstatt
Schweinauer Straße 31
90439 Nürnberg | St. Leonhard

T | 0911 | 3746450
F | 0911 | 3746451
M | 0172 | 8759808

roland@GreenDesignNOW.de
greendesign-now.de




Kommentare
J. Mandrión
13.11.2015
Schöne Gedanken. Wenn mehr Unternehmen Nachhaltigkeit nicht nur als leere Floskel nutzen würden, wäre viel zu bewegen. Viel Erfolg weiterhin!

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