Grüne Wirtschaft

Der Aachener Professor Achim Kampker über sein E-Auto, den Streetscooter

Wir befragten Herrn Professor Kampker zu der Idee, der Wirtschaftlichkeit und der Zukunft des Streetscooters, dem Elektrofahrzeug explizit für den Kurzstreckenverkehr

Wir befragten Herrn Professor Kampker zu der Idee, der Wirtschaftlichkeit und der Zukunft des Streetscooters, dem Elektrofahrzeug explizit für den Kurzstreckenverkehr

Das Interview führte Marcus Noack

Herr Professor Kampker, Sie sind Jahrgang 1976 und bereits Geschäftsführer sowie Mit-Gründer der Streetscooter GmbH. 80 mittelständische Unternehmen und zahlreiche Forschungseinrichtungen haben unter diesem Namen das erste Elektrofahrzeug explizit für den Kurzstreckenverkehr entwickelt. Müssen BMW, Audi und Mercedes jetzt Angst haben?

Wer das glaubt, hat unseren Ansatz vollständig mißverstanden. Wir sind nicht gegen sondern für eine Sache. Wir möchten unseren Beitrag zur bezahlbaren E-Mobilität leisten. Dieses Thema treiben wir gemeinsam mit unseren Partnern voran.


Für das Elektro-Fahrzeug haben Sie sogar eine neue Fahrzeug-Gattung ins Leben gerufen und nennen diese „Short Distance Vehicle“ (SDV). Was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff?

Wir haben die Spezifikationen des Fahrzeugs auf den Stadtverkehr mit kurzen Strecken, viel \"Start und Stopp\" und häufig geringen Geschwindigkeiten ausgelegt. Dies hilft massiv bei dem Ziel die Kosten zu senken.


Wer sind Ihre Partner und wie kam es zu der Idee des Streetscooters?

Die Partner sind zumeist Industrieunternehmen aus dem deutschen Mittelstand. In unserem Vorhaben können diese ihre Ideen vollständig einbringen und parallel Produkt und Produktion aufeinander abstimmen. Hierdurch werden enorme Potentiale realisiert.


Gibt es für den Streetscooter einen Markt und wenn ja, wer sind die potentiellen Kunden?

Wir haben als erstes nach dem Markt gefragt und dies als Basis für unsere Überlegungen genommen. Das Marktpotential für den StreetScooter und vergleichbare Fahrzeuge sind bis zu 10% aller Fahrzeuge. Diese fahren nämlich nie mehr als 100 km am Tag. Dies ist bei vielen Flottenbetreibern, Auslieferbetrieben und Pendlern der Fall.

Ist der Streetscooter bereits marktreif? Wie viele Fahrzeuge können Sie theoretisch pro Jahr produzieren?

Wir werden in 2013 eine erste kleinere Serie bauen.Wir befinden uns in einem Nischenmarkt und streben keine Stückzahlen über 10T Fahrzeugen/Jahr an. Theoretisch wären deutlich mehr möglich.


Sogar die Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den Streetscooter-Stand auf der IAA besucht. Was hat Sie Ihnen mit auf den Weg gegeben?

Weiter so!


Wäre es Ihrer Meinung nach Möglich, in den nächsten zehn Jahren konventionelle Autos aus dem Stadtbild zu verbannen und die Menschen nur noch mit CO2-armen Fahrzeugen in die City zu lassen? Die Hauptfrage hierbei ist sicherlich die Alltagstauglichkeit der Fahrzeuge und die Kapazitäten der Produktion, sehen Sie das genauso?

Kernfrage ist die Wirtschaftlichkeit. An der arbeiten wir. Aus unserer Sicht ist ein Mix der verschiedenen Konzepte sinnvoll und dieser wird noch über viele Jahre Bestand haben.




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