Grüne Wirtschaft

Nahrung für Haut und Sinne

Der verantwortungsvolle Umgang mit Mensch, Natur und Umwelt ist Bedingung bei allen Entscheidungen des Unternehmens PRIMAVERA

Der verantwortungsvolle Umgang mit Mensch, Natur und Umwelt ist Bedingung bei allen Entscheidungen des Unternehmens PRIMAVERA

Hier findest du noch mehr spannende nachhaltige Naturkosmetik Marken und Labels!

UMWELTHAUPTSTADT.de: Frau Gusinde, Primavera Life bietet „Nahrung für Haut und Sinne“ und steht für einen respektvollen Umgang mit Mensch und Natur. Können Sie ein paar konkrete Beispiele nennen, wie Sie dieser Verantwortung gerecht werden?

TANJA GUSINDE: Für uns gibt es keinen Zweifel, dass die Natur alles bietet, was wir für eine gesunde und vor allem nachhaltige Hautpflege benötigen. Wir stellen höchste Ansprüche an die Qualität und Reinheit aller Inhaltsstoffe. Daher sind wir besonders stolz über enge Kooperationen mit unseren 19 Bio-Anbaupartnern in aller Welt. Dies gewährleistet, dass wir somit den ganzen Prozess vom Saatgut bis in die Flasche genau im Blick haben. Wir bezahlen faire Preise, unterhalten mit den Lieferanten langfristige Beziehungen und unterstützen die Weiterbildung und -entwicklung der Partner und Kooperativen.

Tierversuche sind für PRIMAVERA völlig ausgeschlossen. Wir verwenden keine an Tieren getesteten Inhaltsstoffe und testen keines unserer Produkte an Tieren.

Synthetische Zusätze, Parabene oder genetisch veränderte Pflanzen kommen für uns nicht in Frage. Unsere naturreinen Rezepturen bestehen aus vorwiegend biologischen Inhaltsstoffen und werden mit Lebensmittel-Emulgatoren und ausschließlich mit natürlichen Duft-, Farb- und Konservierungsstoffen hergestellt.

Welches sind Ihre Alleinstellungsmerkmale und wie versuchen Sie, sich von Ihren direkten Wettbewerbern abzugrenzen?

Unser besonderer Schatz liegt mit Sicherheit in unseren Anbaupartnern, die uns die hochwertigen Bio-Rohstoffe liefern. Über 90% unserer Rohstoffe sind bio. Die Beziehungen mit einigen bestehen schon seit über 25 Jahren. Darüber hinaus setzen wir nur native, in schonender Kaltpressung gewonnene Basis- und Samenöle ein und garantieren eine sorgsame, nachhaltige Herstellung. Außerdem schöpfen wir aus 28 Jahren Erfahrung im Bereich der Aromatherapie.

Wer ist Ihre Zielgruppe? Gibt es neue Zielgruppen, die Sie gerne gewinnen möchten?

Gerade im Bereich der Aromatherapie und ätherischen Öle sind wir sehr etabliert in den Heilberufen, in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern. Aber natürlich wird die wohltuende Kraft unserer unverfälschten Naturprodukte auch in den privaten Haushalten sehr geschätzt.

Wir freuen uns, dass es uns gerade durch einfach anzuwendende Wellness-Produkte wie unsere Roll-Ons immer besser gelingt, auch jüngere oder nicht so naturkosmetik-affine Kunden zu gewinnen.

Für viele Menschen ist die Verwendung von Naturkosmetik zurzeit noch nicht alltäglich im Gegensatz zu Bio-Lebensmitteln, die in den letzten Jahren einen regelrechten Boom erlebt haben. Woran glauben Sie liegt das und welche Trends können Sie im Markt für Naturkosmetik erkennen?

Es gibt bestimmt viele Gründe. Einer davon ist allerdings, dass sich sehr viele Kunden ein anderes exklusiveres Umfeld für ihren Kosmetikkauf wünschen, als sie es früher im Bioladen neben der Käse- und Kühltheke vorgefunden haben. Dies hat sich zum Glück deutlich verändert und es gibt nun wunderbar ansprechend präsentierte Naturkosmetikregale mit einem breiten Sortiment für alle Hautbedürfnisse.

Ein weiterer Faktor ist mit Sicherheit auch, dass man im ersten Schritt zu Bio-Lebensmitteln greift, um dem Körper und seiner Gesundheit direkt etwas Gutes zu tun und sich bei vielen Kunden erst nach und nach die Erkenntnis einstellt, dass unsere Haut unser größtes Organ ist - es also nicht egal ist, was man ihr zumutet.

Mehrere Unternehmen verkaufen mittlerweile Kosmetikartikel unter dem „Deckmantel Öko“ und verweisen auf diverse Testberichte und Zertifizierungen. Wie können sich Verbraucher in diesem „Label-Dschungel“ zurechtfinden und die aussagekräftigen Siegel erkennen?

Sie haben Recht, das ist leider wirklich sehr verwirrend. Der Idealfall wäre für alle Konsumenten ein einziges aussagekräftiges Siegel, das international etabliert ist und den höchstmöglichen Qualitätsstandard für echte Naturkosmetik bietet. Da es von staatlicher Seite noch keine allgemeingültige Regelung gibt, hat sich in der Vergangenheit diese Vielzahl an Labeln entwickelt. Wir vertrauen in dieser Hinsicht auf NATRUE. Aber auch bspw. BDIH, Ecocert und ICADA weisen Naturkosmetik aus. Vorsicht ist dagegen geboten bei „selbstgebastelten“ Bio-Labels auf Kosmetikprodukten.

Primavera Life unterstützt mehrere soziale Projekte. Wie suchen Sie diese Projekte aus?

Gerade in den ersten Jahren nach der Gründung wurde viel in die Unterstützung einiger Anbaupartner bei der Umstellung auf „bio“ investiert. Die Zusammenarbeit ist weiterhin so eng, dass sich zum Teil daraus einige Projekte entwickelt haben. Wie z.B. als wir von unserem Lemongrass-Lieferanten Bio-Bhutan vom Bau einer Seifenfabrik dort erfuhren und hier aktiv wurden.

In das gleiche Land floss gerade vor ein paar Wochen ein größerer Betrag für die Organisation des Bhutan Youth Development Fund.

Darüber hinaus ist es PRIMAVERA´s Unternehmensleitung, vor allem Kurt L. Nübling, ein großes Anliegen die Biodiversität zu schützen und zu erhalten. So kam er in Kontakt mit Dr. Vandana Shiva. Seitdem lassen wir von ihrer Organisation NAVDANYA unsere grünen Bio-Stofftaschen produzieren und haben sie beim Ausbau weiterer Saatgutbanken unterstützt.

Sie bieten sogar Fachseminare und Exkursionen an. Was kann man dort lernen und erleben?

Ca. 5000 Teilnehmer pro Jahr werden in unserer PRIMAVERA Akademie zum Thema Aromatherapie und Aromapflege geschult. Die Seminare waren bislang Fachpersonal aus Heilberufen, Apotheken, Fachhandel, etc. vorbehalten. Ab Herbst werden wir auch Endverbraucherschulungen ins Programm nehmen. Selbstverständlich bieten wir auch Naturkosmetikseminare an.

Besonders beliebt sind unsere Duftreisen, die mit dem Besuch eines Anbaupartners verbunden sind. Dort wird gelehrt und erklärt, aber auch selber Hand angelegt bei der Ernte oder Destillation.

Ihr 2010 bezogenes Firmengebäude liegt inmitten einer herrlichen Blumenwiese und gleicht fast einem Urlaubs-Ressort. Ebenso verfolgen Sie das Ziel einer vollkommenen CO2-Neutralität. Wirkt dieses Arbeitsumfeld besonders motivierend und inspirierend auf Ihre Mitarbeiter?

Jeder verbringt so viel Zeit an seinem Arbeitsplatz, das sich die Firmenleitung bewusst für einen Neubau entschieden hat, der nach der traditionsreichen Feng Shui Lehre gestaltet wurde. Harmonie ist dabei ganz wichtig. Das Gebäude soll die Menschen in ihrer Arbeit unterstützen und positive Energie vermitteln. Auch haben wir das Prinzip des Nest- & Networking. D.h. offene helle Räume regen zur Kommunikation und spontanen Ideenfindung an. Loungesofas bieten Platz für Besprechungen im kleinen Kreis.

Ein Unternehmen, das den unschätzbaren Wert der Natur kennt, ist selbstverständlich auch bestrebt die Umwelt so wenig wie möglich zu belasten und so konnten wir dank ökologischer Bauplanung, Schmetterlingswiese auf dem Dach und einer durchdachten Gartengestaltung ein großes Ziel erreichen: Wir binden 5-mal mehr CO2-Emissionen als wir ausstoßen!

Worauf achten Sie besonders bei der Einstellung neuer Mitarbeiter. Sollten sich diese im Idealfall auch persönlich mit Ihren Wertesystem für Mensch & Natur identifizieren können?

Ja, auf jeden Fall. Das Denken und Handeln des Unternehmens besteht nunmal aus dem Zusammenwirken aller Mitarbeiter. D.h. wenn die Mitarbeiter andere Wertvorstellungen hätten, würde die Firma nicht funktionieren. Weder nach innen in den Abläufen, noch in der Außenwirkung. Eine authentische, nachhaltig geprägte Haltung ist bei PRIMAVERA sehr wichtig.

Welches sind die wichtigsten 3 Meilensteine für die nächsten 5 Jahre?

Ganz wichtig für uns ist die Rohstoffsicherung, die für uns aufgrund der klimatischen Gegebenheiten eine immer größere Herausforderung wird.

Dann sind wir bestrebt, die Wirksamkeit naturkosmetischer Produkte stärker zu kommunizieren. Denn neben den ethischen und umweltpolitischen Beweggründen sollte man nicht vergessen: Naturkosmetik wirkt definitiv und das sogar nachhaltig!

Und schließlich freuen wir uns auf weitere ökologische oder soziale Projekte und hoffen, dass wir dafür viele Nachahmer finden.




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