Grüne Wirtschaft

Daniel Stuckert erläutert wie die PRETTL group grüne Technologien erschließt und das Thema Nachhaltigkeit lebt.

„Es gilt die Chancen, die beispielsweise in der Produktentwicklung durch Trends wie E-Mobility gegeben sind, aufzugreifen und durch die Stärkung von Kompetenzen wie der Mitarbeiterentwicklung, zu ergänzen.“

„Es gilt die Chancen, die beispielsweise in der Produktentwicklung durch Trends wie E-Mobility gegeben sind, aufzugreifen und durch die Stärkung von Kompetenzen wie der Mitarbeiterentwicklung, zu ergänzen.“

UMWELTHAUPTSTADT.de: Wofür steht die Marke PRETTL?

DANIEL STUCKERT: Die Marke steht für den Beweis, dass eine funktionierende Strategie durch kontinuierliche Zielverfolgung und den Mut zum Unternehmertum in mehr als einer Branche erfolgreich greifen kann. Prettl zeigt mit seinen Divisionen auf, dass die strategische Erschließung neuer Branchen und Märkte dann funktioniert, wenn man seine Kernkompetenz kombiniert und dadurch Diversifizierung vorantreibt. Wichtig ist dabei, die Kernidee stets zu Fokussieren und den selbst gesteckten Rahmen, wenn nötig zu dehnen, aber nie komplett zu sprengen.

Auf welche Themen haben Sie sich in Ihrem Segment spezialisiert?

Während im Automotive-Bereich die Sicherheitsthematik, bspw. in Form von Bremssystemen im Vordergrund steht und der Ausbau von E-Mobility forciert wird, bringt der Bereich Electronics weitere ökologische und soziale Vorteile hervor. Das Vorantreiben von Hybridtechnologien und Integration dieser in Hybridbussen, wie sie bereits Anwendung in Österreich, finden, gestaltet das Leben von Nutzern genauso mit, wie die Entwicklung von intelligenten Steuerungssystemen eine Energieoptimierung sowohl im Eigenheim, als auch bei Insellösungen garantiert. Letzteres zielt nicht nur auf eine Umweltschonung durch Ressourcennutzung von erneuerbaren Energiequellen ab, sondern bietet Sicherheit durch Netzstabilisierung und Notstromversorgung und macht Strom dort zugänglich, wo er zuvor nicht anzudenken war. Dadurch können Lebensbedingung nachhaltig verbessert werden, in dem bspw. durch die kostengünstige Ermöglichung von Meerwasserentsalzung Trinkwasser zur Verfügung gestellt wird. Und selbst die Ausnutzung von fossilen Brennstoffen, wie sie in Stromerzeugern genutzt werden, wird durch Kombinationen und eigene Prettl-Technologien zu einer FuelSave Lösung. Was hier die Kraftstoffeinsparung ist, ist bei anderen Prettl Unternehmen das Energiesparen durch EcoSystems, sowohl bei Garagentorantrieb, als auch Generatoren und Küchenmaschinen. Letztere greifen dabei aktiv und langfristig in die Nachhaltigkeitsauffassung der Nutzer ein. Das Jupiter Küchenmaschinen Portfolio ist auf eine vollständige Lebensmittelverwertung ausgelegt, die Abfälle minimiert und zu einem bewussteren Umgang mit Lebensmitteln animiert.

Was würden Sie sagen, macht PRETTL besser als seine Wettbewerber?

Prettl hat von Anfang an darauf geachtet, den Output aus seinen Ressourcen zu maximieren und sich stets den zeitlichen Vorsprung durch sein internationales Netzwerk/seine internationale Aufstellung und die langjährige Erfahrung zu sichern.

Welche nächsten und mittelfristigen Ziele verfolgen Sie (insbesondere in den nächsten fünf Jahren)?

In den nächsten Jahren erfolgt eine stärkere Konzentration auf das Vorantreiben der bereits initiierten Projekte. Dabei wird ein Schwerpunkt auf der Realisierung des energyparks liegen, der diverse „Grüne Produktlinien“ ansiedelt und gleichzeitig die Innovationskraft durch Netzwerkbildung, Förderung des akademischen, als auch unternehmerischen Nachwuchs fokussiert, während seine Konstruktion auf den neusten Standards im nachhaltigen Bauen fundiert. Des Weiteren wird das Vorantreiben des Projekts Energiesparhaus für Afrika anvisiert. Neben diesen zwei unternehmensübergreifenden Großprojekten, wird auf Firmenebene der Ausbau des Geschäftsbereichs REFUenergy vorangetrieben, als auch der Markenausbau der Firma Jupiter Küchenmaschinen GmbH hin zu einem nachhaltigkeitsbewussten, Lebensfreude verkörperndem Image. Hierdurch werden der B2B-, als auch der B2C-Bereich abgedeckt. Auf Ebene der Produktion wird die Transportlogistik optimiert, um C02-Emissionen weiter zu reduzieren. Auf Kommunikations- und Mitarbeiterebene wird durch Ausbau der Onlinekommunikation, sowohl über Neugestaltung des Webauftritts, als auch durch Implementierung eines Corporate Blogs, ein weiterer Kanal zur Nachhaltigkeitskommunikation geschaffen. Dieser soll eine Interaktion mit der Thematik und eine Aktivitätssteigerung herbeiführen, die auch die Öffentlichkeit penetriert, wodurch die ganzheitliche Erfassung des Nachhaltigkeitsgedanken gewährleistet werden soll.

Was haben Sie (insbesondere in den letzten fünf Jahren) bereits erreicht und wie messen Sie diese Erfolge?

Seit Firmengründung hat sich Prettl vom, damals charakteristischen, rein industriell ausgerichteten Unternehmen zu einer Gruppe entwickelt, die alte Strukturen aufbricht und sich neuen Technologien und Ideen öffnet, welche Nachhaltigkeit in Ihre Konzeptionen einbettet. Dieser gedankliche Umbruch ist bereits für sich allein gesehen ein markanter Erfolg.

Die Erfolge der letzten Jahre zeichnen sich konkret  in der Konzeptentwicklung der Projekte energypark und Energiesparhaus für Afrika ab. Aber auch auf Ebene der einzelnen Firmen. Prettl hat durch Produktentwicklungen in Zusammenarbeit mit einem namenhaften Untermehmen bspw. eine Vorreiterposition im Bereich E-Mobility eingenommen. Durch Technologien wie ECOtronic im Bereich der Generatoren hat man zudem neue Standards zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs und Emissionsausstoßes gesetzt, während man durch die Konzipierung von Micro-BHKWs auch innovativen Fuß auf dem Markt der thermischen Energienutzung gefasst hat. Jüngster Erfolg spiegelt sich in der Produktentwicklung der REFUstation+ von REFUenergy ab. Die intelligente Containerlösung, die sowohl der Netzunterstützung dient, aber auch als Off-Grid-Lösung-Anwendung findet, verkörpert die Symbiose modernen Technologien unter Ausnutzung von Kompetenzen der einzelnen Prettl Firmen. Durch das mobile 20 ft. Containerformat bietet die  REFUstation+ direkte Installationsfläche zur Anbringung von Energieerzeugermodulen, z. B. in Form von PV-Panels und macht durch intelligente Steuerungssoftware, bidirektionale Inverter und moderne Batteriespeichersysteme die Vorteile von FuelSave und LoadShift nutzbar, während sie gleichzeitig den Anschluss einer Netzersatzanlage - BHKW oder Dieselgenerator, ermöglicht. Hierdurch entsteht eine Verknüpfung der unterschiedlichsten Energieformen, die alle auf eine optimierte Energienutzung ausgerichtet sind. Durch ihre Anwendungsgebiete, wie beispielsweise Energieversorgung in ruralen oder Katastrophengebieten, Meerwasserentsalzung oder Pufferung von E-Tankstellen und Vermeidung kostenintensiven Netzanschlussausbaus, bietet die REFUstation+ auch unter sozialen Gesichtspunkten Vorteile. Diese gehen in Bezug auf die schnelle Amortisation mit ökonomischen einher und versprechen somit langzeitigen Erfolg.

Durch die internationale Zusammenarbeit, im speziellen das Ansiedeln von Produktionen unterschiedlicher Firmen an einem Standort, konnten bereits erste Einsparungen im Bereich Logistik, sowohl monetär als auch auf Schadstoffausscheidung  bezogen, erfolgen.

Ein gesondertes Nachhaltigkeitscontrolling, das sich bis auf das Herunterbrechen von smarten Zielen skizzieren lässt,  entfällt bei Prettl. Denn, die Nachhaltigkeitselemente sind  in der jeweiligen Projektstrategie auf Unternehmens-/Gruppenebene verankert und werden somit durch das reguläre Controlling erfasst. Die dadurch eingesparten Kapazitäten fließen stattdessen direkt in die jeweilige Projektrealisierung ein und treiben den Fortschritt voran. Dieser wiederum wird durch die KVP-Mentalität innerhalb der Gruppe gefördert. Dass man durch diese Ausrichtung, ohne gesondertes Nachhaltigkeitscontrolling, erfolgreich nachhaltig agieren kann, zeigt sich in der Auszeichnung Prettls mit dem Berenbergpreis in diesem Jahr. Dieser ist gleichzeitig Zeugnis des Kommunikationserfolgs. In der Kommunikation wird Nachhaltigkeit nicht nur durch Ausschreibungsteilnahme gefördert, sondern durch redaktionellen Content gestaltet. Dies zeigt  die letzte Ausgabe der Kunden- und Mitarbeiterzeitschrift Prettl intern.

Die Erfolge zeigen, dass die Realisierung von Nachhaltigkeit bei Prettl im Einklang mit der Firmenphilosophie, die auf Erfolg ausgelegt ist, stark voranschreitet.

Welches sind die wesentlichen Chancen und Herausforderungen der Nachhaltigkeit für Ihre Branche und für Ihr Unternehmen?

Als in multiplen Branchen agierendes Unternehmen besteht die Herausforderung der PRETTL group darin, nicht nur in jeder einzelnen Branche einen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten, sondern diese Aktivitäten in einen Gesamtkontext zu setzen. Durch die Bündelung der Einzelaktivitäten ergeben sich Synergien, die sowohl dem klassischen ökonomischen Sinn entsprechen, als auch solche die zu einem Ausgleich mit sozialen und ökologischen Zielen führen. Es gilt die Chancen, die beispielsweise in der Produktentwicklung durch Trends wie E-Mobility gegeben sind, aufzugreifen und durch die Stärkung von Kompetenzen wie der Mitarbeiterentwicklung, zu ergänzen. Dadurch soll kein Flickenteppich entstehen, der sich darauf begrenzt Stärken zu stärken. Vielmehr geht es darum, Vorreiterpotenziale innerhalb der Gruppe zu lokalisieren, diese zu fördern und von ihnen aus Wachstum zu initiieren, so dass langfristig betrachtet, die Idee des Nachhaltigkeitsgedankens durch das Aufzeigen von Erfolgen, die Gruppe durchflutet. Stets unter der Berücksichtigung der Wahrung ökonomischer Effizienz, die die Basis für ganzheitliche  - ökologisch-sozial-ökonomische – Projekte bildet.

Wie stehen Sie zu der These, dass gesellschaftliches Engagement auch wirtschaftlichen Nutzen bringt?

Gesellschaftliches Engagement kann wirtschaftlichen Nutzen bringen, und zwar in der Langzeitbetrachtung. Denn der gezielte Einsatz von Ressourcen im gesellschaftlichen Engagement baut Image auf, sowohl bei Unternehmens Externen, als auch bei Internen. Allerdings müssen die Aktivitäten dabei zum Unternehmen passen, so dass sich ein stimmiges Gesamtbild ergibt. Jährliche Spenden alleine reichen da nicht aus. Deshalb widmet sich Prettl im Bereich CSR ganz fokussiert den Bereichen, die auch einen Unternehmensbezug haben, sowohl auf lokaler Ebene durch Sportförderung des Vfl Pfullingens, als auch auf regionaler Ebene durch die Unterstützung der Techniker von morgen durch Förderung des Green Team Stuttgarts, sowie auf internationaler Ebene mit dem MotoGP, einem Teamsport, dessen Leidenschaft sich bis in die eigenen Mitarbeiterreihen, aber auch in die Welt des Kunden erstreckt.

Vergessen darf man dabei aber nicht, dass wirtschaftlicher Erfolg zuerst einmal die Grundlage aller Förderung sichern muss.

Welches sind Ihrer Ansicht nach die größten Herausforderungen, mit denen Ihre Branche aktuell zu kämpfen hat.

Durch die Komplexität, die aus der Gruppenstruktur resultiert, liegt derzeit eine Fokussierung einzelner Chancen und Herausforderungen gesplittet am jeweiligen Geschäftsbereich vor.

Im Automotive-Bereich liegt das Hauptaugenmerk darauf, verstärkt Eigenentwicklungen zu fördern mit der Zielsetzung nicht nur den Standort langfristig zu stärken und damit auf sozialer Ebene Arbeitsplätze zu sichern, sondern auch die Innovationskraft auszunutzen, um neue Technologien voranzutreiben. Diese wiederum zielen sowohl auf eine Ressourcenschonung, als auch weitere ökologische Gesichtspunkte ab. Gerade die Entwicklungen der E-Mobilität,  bietet enorme Potenziale, die es zu ergreifen gilt und damit eine Herausforderung, der Prettl sich stellt.

Im Geschäftsbereich energy ist in den vergangenen Jahren bereits ein Umbruch und eine Entwicklung von Trendtechnologien erfolgt. Diese gilt es nun intelligent in Zusammenarbeit mit dem Geschäftsbereich electronics zu kombinieren, um die Erfolge aus „grünen“ und „bewährten“ Technologien zu maximieren. Im Consumer-Bereich konzentriert man sich zukünftig nicht nur auf die Vermarktung von Produkten, die in ihrer Anwendung beim Endkunden auf Nachhaltigkeit abzielen, sondern ist bemüht im gesamten Kommunikationskontext aktiv die Thematik Nachhaltigkeit voranzutreiben. Dies wird auch proaktiv in der Unternehmenskommunikation, sowohl in- als auch extern, sein Spiegelbild finden. Nicht auf die PRETTL Stiftung oder Nachwuchsförderung beschränkt, sondern das Tagesgeschäft involvierend. Auf allen Hierarchie-Ebenen sollen Aspekte der Nachhaltigkeit zukünftig gelebt werden, um das Unternehmensbild abzurunden. Die Herausforderung besteht hierbei vor allem in der Harmonisierung der Aktivitäten und der Aufklärungsarbeit, die Ihrerseits die Grenzen von Ländern langfristig überwinden muss.

Was macht Prettl als Arbeitgeber besonders attraktiv?

Automotive, Display, Electronics, Energy und Strategic build-up – 5 Geschäftsbereiche, die durch die PRETTL Produktions Holding GmbH, die PRETTL Beteiligungs Holding GmbH und die PRETTL Stiftung gemeinsam bedient werden. Zusammen ergeben Sie die Prettl group, einen erfolgreichen, international agierenden Unternehmensverbund mit über 6.500 Mitarbeitern. Diese arbeiten an mehr als 35 Standorten in über 25 Ländern in vollkommen eigenständigen Firmen. Das Geheimrezept dieser autark agierenden Unternehmen: Genuss maximaler unternehmerischer Freiheit und damit einhergehend der Selbstbestimmung von Strategien, Kunden und Märkten.

Vereint werden die Firmen wieder durch den von Prettl vorangetriebenen grünen Gedanken, dessen Grundlage der erzielte wirtschaftliche Erfolg ist und der sich sowohl auf der Mitarbeiter- und Technologie- als auch der Produktebene erstreckt. Denn für Prettl heißt es nicht nur Zukunft sichern, sondern Zukunft gestalten. Diesjährig ist das Nachwuchskräfteförderungsprogramm erstmalig international ausgerichtet. So kann von dem kulturübergreifenden Erfahrungsaustausch profitiert werden und vermeintliche mentale Grenzen überwunden werden, um das internationale Agieren auszuweiten.

Wo liegt der Anspruch und die Fokussierung von Prettl bis 2020?

Durch ihre Diversifikation in die Geschäftsbereiche automotive, display, energy, electronics und  strategic buil-up widmet sich Prettl der Nachhaltigkeit nicht nur in einer Branche, sondern konzipiert Nachhaltigkeitsstrategien in diversen, wodurch sich die Aktivitäten nicht auf die Wertschöpfungskette einzelner Firmen begrenzen. Diese Managementaufgabe alleine, macht Prettl aber nicht besonders. Es ist das Harmonisieren der Bereiche, der Firmen, in Bezug auf Nachhaltigkeit, welches zudem Länder übergreifend erfolgt. Die Konzepte im Einzelnen sollen durch Transfer und vor allem durch Neukompositionen, entstehend aus der Kreuzung von (Firmen-) spezifischen Kompetenzen, verschmelzen und zu einem Ganzen werden. Dabei sind die Aktivitäten sowohl auf Unternehmensmikro-, als auch Makroebene angesiedelt und penetrieren alle drei Säulen der Nachhaltigkeit. Markant ist, dass dies aus der Kraft eines mittelständischen Familienunternehmens heraus geschieht. Auch wenn die Zielsetzung noch nicht vollständig realisiert ist, so zeigt Prettl bereits heute eine Vision auf. Eine Vision, die auf den Weg gebracht ist und verdeutlicht, dass Nachhaltigkeit nicht Branchenspezifisch, Kunden- (B2B/B2C) oder  Schwerpunkts abhängig (ökologisch, sozial, ökonomisch), sondern global ist. Global erfolgreich.




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