Grüne Wirtschaft

Im Interview: Daniel Stuckert, Head of Media & Corporate Communication bei der PRETTL group

"Eine gute Balance zwischen Arbeit und Privatleben ist eine entscheidende Grundlage für Zufriedenheit und Leistungsfähigkeit, von der die Mitarbeiter und das Unternehmen gleichermaßen profitieren."

"Eine gute Balance zwischen Arbeit und Privatleben ist eine entscheidende Grundlage für Zufriedenheit und Leistungsfähigkeit, von der die Mitarbeiter und das Unternehmen gleichermaßen profitieren."

UHS.de: Herr Stuckert, Sie sind Head of Media & Corporate Communication bei der PRETTL group, einem Unternehmensverbund bestehend aus mehreren Firmen mit über 7000 Mitarbeitern in mehr als 25 Ländern an über 33 Standorten. Mit welchen drei Attributen würden Sie die PRETTL group beschreiben?

DANIEL STUCKERT:

- Entrepreneurship (Unternehmer im Unternehmen, Risikobereitschaft, Ergebnisorientiert)

- Excellence (Hochqualifizierte Mitarbeiter, Globale Best Practices, Exzellente Ergebnisse)

- Partnership (Partnerschaft mit Kunden und Mitarebeitern, Atmosphäre des Vertrauens, Partnerschaft als Organisationsprinzip)

Nach Aussage der PRETTL group bieten all Ihre Produkte einen echten Kundennutzen und bilden langfristige Trends im jeweiligen Markt ab. Welche Trends und Produktgruppen sind das?

Zum einen sehen wir unsere Kernkompetenzen immer in den vier Geschäftsbereichen automotive, electronics, energy und consumer. Innerhalb dieser Geschäftsbereiche sind wir sehr wandlungsfähig und bieten die Produkte an, die der Kunde braucht. Aktuell sehr stark im Kommen ist der Bereich Car2Car Communication, in dem wir mit unserem Unternehmen Lesswire AG aus Berlin sehr stark agieren, dass zu unserem Geschäftsbereich Electronics gehört. Im Automobilbereich ist die Elektrifizierung von Fahrzeugen, sowie die vernetzen Interior Design Elemente und Beleuchtung in Fahrzeugen ein großes Thema für uns. Der Energiebereich ist für PRETTL ein absoluter Zukunftsmarkt. Nachdem wir uns aus dem reinen Solargeschäft zurückgezogen haben (Verkauf der REFUsol GmbH im April 2013) konzentrieren wir uns nun auf Hybrid-Insellösungen und deren Managementsystem. Zu guter Letzt findet sich in unserem Geschäftsbereich consumer Markenunternehmen wie JUPITER Küchenmaschinen, deren Erfolg in den letzten Jahren maßgeblich durch die Einführung des Entsafters Juicepresso und der All-in-One Küchenmaschine mycook geprägt wurde. Mit unserer Firma BERNAL Torantriebe haben wir den Sprung vom reinen Torantriebshersteller zum Anbieter hochmodernster Steuerungssoftware via Smartphone geschafft.

Wie bestimmen Sie relevante (Mega-)Trends?

Wir bestimmen Megatrends für unsere Geschäftsbereiche anhand des Nutzens für unsere Kunden, Lieferanten und Partner.
Megatrends wie Mobilität, Energie- und Umwelttechnik und Mechatronik sind große Herausforderungen – Sie werden unser Leben morgen bestimmen und machen uns unmissverständlich klar, dass ein Umdenken in vielen Bereichen unumgänglich ist. Gleichzeitig bieten Megatrends enorme Chancen – vorausgesetzt, man setzt sich schon heute systematisch mit ihnen auseinander. Für PRETTL bedeutet das, relevante technologische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Trends zu identifizieren und aktiv mitzugestalten.

Die einzelnen Unternehmen der PRETTL group sind nach eigenen Angaben mit maximaler unternehmerischer Freiheit ausgestattet. Was heißt das konkret und welche Vorteile bringt diese hohe Eigenständigkeit? Gibt es auch Nachteile, bzw. Risiken bei diesem Prinzip?

Diese Eigenstänidgeit, die wir unseren Firmen an die Hand geben, erhöht die Flexibilität und unterstützt die Spezialisierung durch den Aufbau von vertieftem Knowhow und konzentrierter Erfahrung. Die jeweiligen Stärken werden getrennt, aber auch in ergänzender Zusammenarbeit zum Vorteil der Kunden eingesetzt. Zur Sicherheit unserer Kunden steht hinter den Einzelunternehmen das starke Gesamtpotenzial und die Finanzkraft der Gruppe. Auch unsere Mitarbeiter profitieren von der Größe und dem Potenzial der Gesamtunternehmung. Kernleistungen wie Verwaltung, Einkauf, Personalentwicklung, Managementleistungen sind fachlich wie wirtschaftlich sinnvoll unter dem Dach der Unternehmensgruppe konzentriert. Gemeinsam ist allen Unternehmen der Gruppe das bewährte, anerkannte Leistungsverständnis. Das einheitliche Führungsteam bündelt die Synergien in der Gruppe und sichert die Erfolge durch übergeordnete Strategien.

Gibt es weitere Alleinstellungsmerkmale der PRETTL group?

Zum einen sind wir ein familiengeführtes Unternehmen, das 2013 sein 60-jähriges Bestehen feierte und so mit über 60-jähriger Markterfahrung und einer hohen sozialen Kompetenz weltweit agiert und wir durch unsere Diversifikation und schnellen Wandlungsfähigkeit von keinem Markt abhängig sind. Des Weiteren bündeln wir Unternehmen mit hoher internationaler Marktkompetenz.

Innovation und Nachhaltigkeit bei der Förderung von Unternehmernachwuchs sind zentrale Themenfelder der PRETTL group, die sogar im Rahmen einer eigenen Stiftung gefördert werden. Wer kann davon profitieren und welche Erfolge gibt es zu verzeichnen?

Mit der PRETTL Privatstiftung sollen hervorragende Geschäftsideen und unternehmerisches Denken gefördert werden. Die Stiftung steht für Innovation und Nachhaltigkeit in der Förderung von Unternehmensnachwuchs. Dabei unterstützt sie sowohl vielversprechende Kandidaten innerhalb und außerhalb der eigenen Organisation bei Unternehmensgründung und Ausübung der Geschäftstätigkeit. Die Stiftung unterstützt dabei Führungspersönlichkeiten mit technischem und/ oder kaufmännischen Hintergrund durch gezielte Weiterqualifikation und Stipendien.

Welche Merkmale sollte Ihrer Ansicht nach eine zukunfts- und wettbewerbsfähige Unternehmenskultur haben? Wo sehen Sie bei der PRETTL group noch Verbesserungspotenzial?

Die Zufriedenheit der Mitarbeiter geht sehr eng einher mit der gelebten Kultur in einem Unternehmen. Für die PRETTL group und deren Unternehmen bedeutet dieses, gemeinsam mit allen Mitarbeitern eine Philosophie zu leben. Wichtig hierfür ist eine einheitliche Basis, die Orientierung und Identität vermittelt. Dafür haben wir in einem Leitbild formuliert, welche Werte wir teilen, was die Grundlage unseres Handelns ist – und auch in Zukunft sein soll. Im Dialog miteinander, über alle Hierarchiestufen hinweg, fördert jeder einzelne Mitarbeiter von PRETTL unsere Unternehmenskultur. Denn in einer besseren Atmosphäre macht auch das Arbeiten mehr Spaß. Mehr Motivation bedeutet außerdem mehr Effizienz und mehr Zufriedenheit, die den eigenen Arbeitsplatz attraktiver macht. Verbesserungspotenzial gibt es immer, so auch natürlich bei uns. Wir müssen auf internationaler Ebene besser miteinander kommunizieren und die Potenziale die darin stecken verstehen und umsetzen. Unternehmenskultur ist ein stetiger Prozess.

Welche Möglichkeiten sollten Unternehmen nutzen, um gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen? Genügt das blose Einhalten von Gesetzesauflagen oder lohnen sich auch weitere Investitionen in diesen Bereich?

Gesellschaftliche Verantwortung bedeutet für PRETTL nicht nur die Arbeit mit der PRETTL Stiftung. Partnerschaft und Engagement ist für uns als weltweit agierendes Unternehmen selbstverständlich. In unserer Arbeit erleben wir täglich, wie wichtig und bereichernd der Austausch über kulturelle Grenzen hinweg ist. Nicht zuletzt fühlen wir uns den Regionen verbunden, in denen wir aktiv sind – und verstehen uns als Nachbar, der hilft, wenn er gebraucht wird. Wir unterstützen Schulen, gemeinnützige Vereine, soziale und kulturelle Einrichtungen vor Ort durch Spenden und verschiedene Aktionen. PRETTL unterstützt ebenfalls bereits seit vielen Jahren den Sport in seiner ganzen Vielfalt: Wir unterstützen Einzelsportler und Teams sowohl im Breiten- und Nachwuchs- als auch im Spitzensport. Denn wir glauben, dass aktiver Sport einen wichtigen Beitrag zum Wohlbefinden eines jeden leisten kann. Gerade deshalb sehen wir unser Engagement als Partner des Sports auch als Teil unserer gesellschaftlichen Verantwortung an.

Was konkret tut die PRETTL group für Umwelt & Gesellschaft?

Zum einen betätigt sich PRETTL im Geschäftsbereich Energy, aber auch in den anderen Geschäftsbereichen mit „Grüner Technologie“. Bereits dies ist ein Indiz dafür, wie wichtig es uns in Zukunft ist, dass wir mehr und mehr das Thema „Green“ voranbringen möchten. Auch unsere Arbeit im automotive-Bereich zum Thema Elektrifizierung von Fahrzeugen zeigt unser Engagement in diesem Umfeld. Unser Engagement im Sport-Sponsoring haben in diesem Jahr noch weiter ausgebaut und sind jetzt Hauptsponsor des Oberligisten VfL Pfullingen im Handball. So geben wir zum einen ein klares Bekenntnis zum Standort Pfullingen und zu diesem geschichtsträchtigen Verein und wollen hier helfen wieder an die Spitze des Baden-Württembergischen Handballs zu kommen, denn da gehört der Verein hin. Des Weiteren haben wir durch unsere Firma PRAMAC, an der wir seit 2013 beteiligt sind einen eigenen MotoGP-Rennstall mit DUCATI dazugewonnen. Dies ist sowohl für Kunden und Lieferanten ein außergewöhnliches Erlebnis. Weitere Projekte stehen in der Pipeline, auf die ich mich persönlich sehr freue und die vielleicht im ersten Moment keiner von PRETTL erwartet hätte.

Sie werben damit, Ihren Mitarbeitern Möglichkeiten für Vereinbarkeit von Beruf und Karriere zu bieten. Möchten Sie hierfür zwei bis drei Beispiele nennen?

PRETTL ist ein familiengeführtes Unternehmen, das die generationenübergreifende Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördert. Denn eine gute Balance zwischen Arbeit und Privatleben ist eine entscheidende Grundlage für Zufriedenheit und Leistungsfähigkeit, von der die Mitarbeiter und das Unternehmen gleichermaßen profitieren. Mit Blick auf den demografischen Wandel stellt sich die PRETTL group auf die wandelnden Lebenssituationen ein, um den Mitarbeitern gezielt Lösungen für die Bedürfnisse in den unterschiedlichen Lebensphasen anzubieten. Zum einen unterstützen wir Flexible Arbeitszeiten- und orte, wir bieten durch unser Sportsponsoring natürlich auch immer wieder Sportveranstaltungen für die ganze Familie und zeigen vor allem durch unseren Gesundheitstag unseren Mitarbeiter, wie sie sich fit halten, gesund ernähren und vor allem auf sich und die Zeichen ihres Körpers achten.




Kommentare
Strandjunge
17.04.2015
Hm, komisch diese Aussagen von einem Unternehmen zu lesen, welches seinen Mitarbeitern grundsätzlich eine 42-Stunden-Woche bei auch nur 28 Tagen Urlaub aufbürdet. In der Automotivebranche heißt das überstetzt, dass diese Mitarbeiter einen kompletten Tag mehr arbeiten als Mitarbeiter von Bosch, Daimler und Co. Zudem ist das Unternehmen aufgrund der schlechten Zahlungsmoral für seinen schlechten Ruf bei Lieferanten bekannt. Der schlechte Ruf bei den Mitarbeitern zeichnet sich deutlich auf Kununu ab mit einer durchschnittlichen Bewertung von 2 Punkten von 5 erreichbaren.

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