Grüne Wirtschaft

Henkel bekennt sich seit mehr als 130 Jahren zu Corporate Governance

Vorschriften seitens der EU und der US-amerikanischen SEC auf diesem Gebiet nehmen zu, und auch die Erwartung von Politik und Gesellschaft an Unternehmen, sowohl auf lokaler als auf globaler Ebene verantwortlicher und nachhaltiger zu wirtschaften, steigt.

Vorschriften seitens der EU und der US-amerikanischen SEC auf diesem Gebiet nehmen zu, und auch die Erwartung von Politik und Gesellschaft an Unternehmen, sowohl auf lokaler als auf globaler Ebene verantwortlicher und nachhaltiger zu wirtschaften, steigt.

Das Interview führte Marcus Noack

Zahlreiche Auszeichnungen, Preise und eine Top Nachhaltigkeitsbilanz über die gesamten letzten Jahrzehnte machen Henkel zu einem Vorbild und Spitzenreiter bei der Implementierung des Nachhaltigkeitsansatzes. Welches „Erfolgsrezept“ steckt dahinter?

Seit über 130 Jahren arbeiten wir bei Henkel am Thema nachhaltige Entwicklung. Henkel hatte schon immer den Anspruch, eine Balance zwischen Mensch, Umwelt und Gewinnstreben zu schaffen. Wir verfolgen alle Elemente der Nachhaltigkeit langfristig und unternehmerisch. Wir wollen nicht nur bestehende Standards einhalten, sondern auch neue setzen. Dementsprechend haben wir uns in unseren Unternehmenswerten verpflichtet, unsere führende Rolle im Bereich Nachhaltigkeit auszubauen. Wir bieten Produkte, Technologien und Prozesse, die höchste Standards erfüllen. Wir verpflichten uns, für die Sicherheit und Gesundheit unserer Mitarbeiter, den Schutz unserer Umwelt und die Lebensqualität der Menschen in unserem Umfeld zu sorgen. Dieser Anspruch betrifft alle Aktivitäten unseres Unternehmens – entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Vor welchen Herausforderungen steht Henkel aktuell, wie können Ihre Produkte weiter verbessert werden?

Die Bedürfnisse einer ständig wachsenden Weltbevölkerung sowie stark gestiegene Weltmarktpreise für Rohstoffe haben die Aufmerksamkeit auf die zukünftige Verfügbarkeit von Rohstoffen gelenkt. Der verantwortliche Umgang mit Ressourcen war bei uns von Anfang an gelebte Praxis.

Ein Beispiel ist die Markteinführung von Persil Phosphatfrei im Jahr 1986. Henkels Forscher hatten bereits in den 1960er Jahren erkannt, dass Phosphat in Waschmitteln zwar das Wasser weich macht, aber auch zur Überdüngung von Oberflächengewässern und damit zu verstärktem Algenwachstum beiträgt, das bis zum „Umkippen“ eines Gewässers gehen kann. Darauf starten sie ein Forschungsprogramm, an dessen Ende die Entwicklung des Phosphatersatzstoffs Zeolith steht: ein Meilenstein in der Waschmittelgeschichte.

Das Einsparen von Rohstoffen wird auch beim Blick auf die Waschmittelmengen pro Waschgang deutlich: Betrug die Standarddosierung für einen Waschgang bei den klassischen Pulverwaschmitteln in den 1970er Jahren noch 280 Gramm, so ist es heute mit 67,5 Gramm bei Persil Megaperls nur noch ein Viertel der damaligen Menge. Dieser Fortschritt basiert auf den Arbeiten unserer Forscher, immer wieder innovative Rohstoffe und noch leistungsfähigere Rezepturen für unsere Produkte zu entwickeln.

Die Förderung des nachhaltigen Konsums ist eines der zentralen Anliegen von Henkel. Oft fehlen jedoch persönliche Anreize für die Verbraucher, nachhaltige Produkte grundsätzlich zu bevorzugen - der Wurm muss dem Fisch schmecken! Welche Lösungsansätze und Strategien verfolgen Sie hierzu?

Viele Konsumenten haben inzwischen gemerkt, dass das Thema Nachhaltigkeit ein wichtiger Faktor unserer Zeit ist und dass auch sie selbst einen Beitrag dazu leisten können.

Kooperationen mit dem Handel, wie zum Beispiel die Beteiligung an den REWE Nachhaltigkeitswochen, ermöglichen es Henkel, die Verbraucher über einen möglichst umweltverträglichen Gebrauch zu informieren. Dies ist besonders wichtig, da der „ökologische Fußabdruck“ vieler Produkte zum großen Teil von der richtigen Anwendung bestimmt wird. Durch reduzierte Waschtemperatur kann beim Waschen mit Persil bis zu 40% Energie gespart werden: Würden alle Haushalte Deutschlands ihre Waschtemperatur von 40 auf 30 Grad absenken, könnte so Energie für den Verbrauch von einer halben Million Haushalte in einem Jahr gespart werden. So kann jeder einzelne Verbraucher einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Legen Sie beim Einstellen von neuen Mitarbeitern besonderen Wert auf solche, die den Nachhaltigkeitsgedanken in ihrem bisherigen Berufsleben bereits geschult und verinnerlicht haben oder „wachsen“ die Mitarbeiter in die Nachhaltigkeitskultur von Henkel hinein?

Henkel will bei jeder Stellenbesetzung den am besten geeigneten Kandidaten finden. Bei der Auswahlentscheidung zählen allein Kompetenz und Eignung für eine bestimmte Stelle. Ein neuer Mitarbeiter sollte sich mit der Unternehmenskultur von Henkel identifizieren können. Bereits in den Einführungsseminaren beschäftigen sich neue Mitarbeiter unter anderem mit Nachhaltigkeit und der tiefen Verankerung des Themas in Henkels Unternehmenswerten. Wir machen die Erfahrung, dass Henkel auch aufgrund seines nachhaltigen und verantwortungsbewussten Handelns als attraktiver Arbeitgeber gesehen wird.

Wie würden Sie die Corporate Governance im Henkel-Konzern in kurzen Worten beschreiben?

Henkel bekennt sich seit mehr als 130 Jahren zu Corporate Governance and Corporate Compliance. Vorschriften seitens der EU und der US-amerikanischen SEC auf diesem Gebiet nehmen zu, und auch die Erwartung von Politik und Gesellschaft an Unternehmen, sowohl auf lokaler als auf globaler Ebene verantwortlicher und nachhaltiger zu wirtschaften, steigt. Henkel hat diese Verpflichtung immer sehr ernst genommen und seine Einstellung zu diesen Themen in der  Vision und den Werten des Unternehmens und diversen Codes formuliert, die weltweit verbindlich sind.




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