UHS.de: Herr Jesco von Heintze, EatSmarter ist ein Print- und Online-Magazin rund um gesunde Ernährung. Wer liest Ihre Informationen, nur Gourmets, Körper-Bewusste und Hungrige oder erreichen Sie auch die breite Masse?
JESCO VON HEINTZE: Unsere Website erzielt über 2 Mio Visits monatlich, die Zahl der Unique User steigt rapide an, auf 670.000 im September. Unsere zweimonatliche Zeitschrift verkauft über 100.000 Exemplare. Die große Mehrheit unserer User und Leser ist überwiegend weiblich, zwischen 20 und 55 Jahre alt, berufstätig, überdurchschnittlich gebildet und mit einem überdurchschnittlich hohen HHNE ausgestattet.
Seit wann gibt es EatSmarter und mit welcher Vision wurde Ihr Magazin ins Leben gerufen?
Die Website ging Anfang 2010 online, das Heft erschien erstmals Ende 2010. Wir wollen den Menschen zeigen, wie sie besser und gesünder leben können, ohne auf Genuss zu verzichten.
Welche vergleichbaren Magazine gibt es und wie grenzen Sie sich von ihnen ab?
Konkurrenz im weitesten Sinne sind natürlich alle Food-Titel am Kiosk, unser USP ist ganz klar der Schwerpunkt Gesundheit.
Welchen Grund gibt es, jeden Tag Ihre Website zu besuchen?
Wir machen online täglich mit einem aktuellen Thema auf und stellen neue Rezepte vor. In unserer Presseschau informieren wir über Ernährungs- und Gesundheitsthemen in anderen Medien und stellen die entsprechenden Links zusammen.
Wie gut kennen Sie Ihre Leser und wie würden Sie die Bedürfnisse des typischen EatSmarter-Lesers beschreiben?
Wir bieten unseren Lesern die Möglichkeit, jedes Rezept und jeden Artikel zu kommentieren und sich darüber auszutauschen. Wir haben über 100.000 Facebook-Freunde, mit denen wir mehrfach täglich über aktuelle Posts in Kontakt treten, Themen setzen und diskutieren. Der typische EatSmarter-Leser interessiert sich für gesunde Ernährung und Nachhaltigkeit und kocht gerne selbst.
Was würden Sie sagen, wie hat sich das Verhältnis der Deutschen zum Essen in den letzten Jahren entwickelt, ist vielleicht sogar ein Trend erkennbar?
Durch die technischen Möglichkeiten des Internet erreichen Ernährungsthemen heute eine ganz andere Verbreitung als noch vor 10-15 Jahren. Gammelfleischskandale, Berichte über Tiertransporte und ähnliches haben bei den Verbrauchern ein ganz neues Bewusstsein für Ernährung hervorgerufen. Der Trend geht ganz klar in Richtung Nachhaltigkeit und Information über das, was auf den Tisch kommt. Wissen Sie z.B. ob es ökologischer ist, im Frühjahr einen Apfel aus Deutschland zu kaufen, der monatelang im Kühlhaus gelegen hat, oder einen Apfel, der frisch aus Neuseeland importiert wurde? Das sind Fragen, für die sich immer mehr Menschen interessieren.
Welche weiteren Entwicklungen nehmen Sie aktuell in der Lebensmittel-Branche war?
Die Hersteller müssen härter um das Verbrauchervertrauen kämpfen. Inhaltsstoffe müssen offengelegt werden, Skandale kann sich keiner leisten. Deshalb muss mehr Wert auf Qualität gelegt werden, was zwar oft teurer ist, aber letztlich dem Verbraucher zu Gute kommt. Am Ende entscheidet der Verbraucher, welcher Preis ihm Qualität Wert ist. Ein billigeres Angebot findet man häufig, aber ob das auch besser ist...?
Welche Karrieremöglichkeiten haben Frauen bei EatSmarter, die gleichen wie Männer?
Bei EatSmarter arbeiten deutlich mehr Frauen als Männer, vor allem in der Redaktion und in der Vermarktung ist das so. In der technischen Entwicklung haben wir jedoch bislang ausschließlich Männer. Den einzelnen Bereichen würde eine stärkere Durchmischung bestimmt nicht schaden, wir würden aber niemals unsere Personalauswahl vom Geschlecht abhängig machen.
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