Grüne Wirtschaft

„Ein gutes Nachhaltigkeitsmanagement minimiert nicht nur Risiken, sondern eröffnet vor allem Chancen.“

Ein Interview mit Jessica Grede und Louis Lang von der RE|CARBON Deutschland GmbH.

Ein Interview mit Jessica Grede und Louis Lang von der RE|CARBON Deutschland GmbH.

19.03.2014

UHS.de: Frau Grede, Herr Lang, als Direktoren der RE|CARBON Deutschland GmbH sind Sie verantwortlich für die Geschäftsentwicklung. Womit genau beschäftigt sich die RE|CARBON?

JESSICA GREDE: Die RE|CARBON ist eine Unternehmensberatung, die sich auf die Themen Energie, Klima und Umwelt sowie Corporate Sustainability & Responsibility - C(S)R spezialisiert hat. Wir beraten Unternehmen darin, umsichtiger, ressourcenschonender und energieeffizienter zu wirtschaften. So unterstützen wir beispielsweise unsere Kunden bei der Analyse ihrer aktuellen Situation, Entwicklung und Implementierung von Nachhaltigkeitsstrategien sowie einem erfolgreichen Nachhaltigkeitsmanagement und zielgerichteter Stakeholder-Kommunikation, ohne dabei die wirtschaftlichen Aspekte aus den Augen zu verlieren. Unser Ziel ist es, das Thema Nachhaltigkeit als proaktives Risikomanagement zu betrachten, welches das Potenzial hat, Wert(e) zu schaffen und Folgekosten zu minimieren.

Welche Vision liegt dem Geschäftsmodell der RE|CARBON zugrunde?

LOUIS LANG: In unseren Augen hängt der Erfolg eines Unternehmens nicht alleine von Produktivität oder Effizienz ab. Er wird vielmehr von zahlreichen ökologischen und sozialen Faktoren sowie Anforderungen im direkten Umfeld eines Unternehmens beeinflusst. Wir glauben, dass der Blick für das große Ganze erforderlich ist, um ein Unternehmen langfristig erfolgreich zu steuern. Ein gutes Nachhaltigkeitsmanagement minimiert nicht nur Risiken, sondern eröffnet vor allem Chancen. Es ist Anstoß für Innovationen, senkt Ressourcen- und Transaktionskosten, bindet Mitarbeiter und verbessert die Reputation. Wir sind überzeugt: Die Zukunft gehört den Unternehmen, die die Zeichen der Zeit erkennen und die Chancen, die nachhaltiges Wirtschaften mit sich bringt, jetzt ergreifen.

Inwiefern unterscheidet sich die RE|CARBON von anderen Unternehmensberatungen?

LOUIS LANG: Wir unterscheiden uns in vielerlei Hinsicht von klassischen Unternehmensberatungen. Spezialisierung, Kundennähe und Partnernetzwerk: Diese Begriffe beschreiben unsere Andersartigkeit sehr treffend:

Bei der RE|CARBON gilt: Nachhaltigkeit ist unser Kerngeschäft! Zahlreiche andere, insbesondere große Unternehmensberatungen agieren als Generalisten und haben ihr Portfolio lediglich aufgrund von Kundennachfragen um den Bereich Nachhaltigkeit erweitert. Es gibt nur wenige Spezialisten, die sich einzig und allein diesem Themenfeld widmen. Bei uns ist es umgekehrt: Das Thema Nachhaltigkeit ist gerade kein Nebenschauplatz, sondern steht im Zentrum unseres Handelns. Bei uns arbeiten Spezialisten, keine Generalisten. Wir widmen 100 Prozent unserer Zeit dem Nachhaltigkeitsmanagement. Dementsprechend sind wir über neueste Standards und Entwicklungen im Markt stets bestens informiert und gehören oft zu den ersten, die diese Neuerungen in das eigene Portfolio einfließen lassen.

Ein weiterer Punkt, der uns ein großes Bedürfnis ist und in dem wir uns von anderen Unternehmensberatungen abheben, ist unsere Vorstellung von optimaler Kundenbetreuung. Bei uns gibt es keine allgemeingültigen Lösungen, die bei jedem Kunden zum Einsatz kommen. Wir wissen: Unsere Kunden haben unterschiedliche Ziele und Bedürfnisse. Auf diese gilt es, mit einzigartigen Konzepten zu reagieren. Entsprechend unseren hohen Ansprüchen verpflichten wir uns zu absoluter Erstklassigkeit in allem, was wir tun und wie wir es tun. Das kann in unseren Augen nur kundenindividuell geschehen. Wir gehen mit Leidenschaft in jedes neue Projekt und suchen nach Wegen, um maßgeschneiderte Lösungen anbieten zu können − persönlich und auf Augenhöhe.

Last but not least ist unser großes Partnernetzwerk ein weiteres Alleinstellungsmerkmal. Wir glauben, dass Unternehmen in vielen Themengebieten Spezialisten sein können, aber nicht in allen. Daher arbeiten wir sowohl national als auch international bewusst mit Partnern zusammen, um unseren Kunden auch in verwandten Bereichen professionellen und maßgeschneiderten Service anbieten zu können.

Wie schätzen Sie den zukünftigen Bedarf an Nachhaltigkeitsdienstleistungen ein?

JESSICA GREDE: Das Thema Nachhaltigkeit ist nicht neu, weist aber insbesondere in letzter Zeit deutliche Anzeichen für rasantes Wachstum und Veränderungen auf. Ganze Branchen bilden Netzwerke und unterziehen ihre Geschäftspartner einer verpflichtenden Nachhaltigkeitsbewertung. Es existieren zahlreiche Lieferantenverpflichtungen, in denen Zulieferer die eigene Wertschöpfungskette detailliert auf Nachhaltigkeits- oder auch Klimaaspekte untersuchen müssen. Außerdem ist es trotz einiger Stolpersteine offensichtlich, dass das Thema der verpflichtenden Berichterstattung von Nachhaltigkeitsaspekten innerhalb der Europäischen Union zunehmend an Gewicht erhält. Zugleich verstehen immer mehr Unternehmen, dass ein proaktiver Umgang mit dem Thema Nachhaltigkeit aktives Risikomanagement darstellt.

Neben diesem sehr positiven Trend sollte jedoch auch gesagt werden, dass es sich um einen schwierigen Markt handelt, der in seinen Spielregeln von anderen Märkten abweicht. Gelten üblicherweise Wettbewerbs- und First-Mover-Vorteile als erstrebenswert, so trifft dies nicht unbedingt für das Thema Nachhaltigkeit zu. Viele Unternehmen haben Angst, sich angreifbar zu machen und warten lieber ab, bis ein Mitbewerber den ersten Schritt wagt. Wir sind optimistisch und deuten die Signale als Aufwärtstrend, wissen aber auch, dass es noch viel Überzeugungsarbeit und Zeit bedarf, bis das Thema Nachhaltigkeit den Stellenwert in Unternehmen erreicht, den es bereits heute verdient hätte.

Wer ist die Hauptzielgruppe der RE|CARBON?

LOUIS LANG: Unsere Antwort darauf mag etwas ungewöhnlich erscheinen: “Wir haben keine Zielgruppe“. Wir arbeiten mit Unternehmen unterschiedlichster Größen und unterschiedlichster Branchen zusammen. Unsere Zielkunden sind alle Unternehmen, die die Zeichen der Zeit erkannt haben und das Thema Nachhaltigkeit unter strategischen Gesichtspunkten verfolgen möchten.

Was sind die wichtigsten Themen, mit denen sich Unternehmen in der nahen Zukunft auseinandersetzen müssen?

JESSICA GREDE:
Wie bereits erwähnt, zeichnen sich aktuell verschiedene Trends ab, die verdeutlichen, dass das Thema Nachhaltigkeit an Bedeutung gewinnt. Nachhaltigkeitsbewertungen und -analysen entlang der Wertschöpfungskette von Unternehmen oder die verpflichtende Berichterstattung zu Nachhaltigkeitsaspekten sind nur einzelne Beispiele. Zahlreiche Unternehmen sind aktuell bestrebt, ihr Geschäftsmodell nachhaltiger aufzubauen −Stichwort „Circular Economy“. Dies reicht von der Rohstoffauswahl über die eigenen Produktionsabläufe und den Wiedereinsatz der verwendeten Ressourcen bis hin zur Lieferantenauswahl. Dieses Streben nach geschlossenen Kreisläufen sowie der Senkung von Abhängigkeiten und Risiken innerhalb des eigenen Geschäftsmodells wird mittelfristig indirekt auch die Modelle von Geschäftspartnern beeinflussen. Somit werden sich diejenigen Unternehmen, die sich dem Themenkomplex Nachhaltigkeit heute noch nicht aktiv widmen, schneller mit dem Thema konfrontiert sehen, als es gegebenenfalls derzeit scheint.

Was würden Sie unseren Lesern abschließend gerne mit auf den Weg geben?

LOUIS LANG: Jedes Unternehmen hat potenzielle Risikofaktoren in der eigenen Wertschöpfungskette und im Geschäftsmodell, die den Erfolg des eigenen Wirtschaftens langfristig bedrohen oder das Unternehmen öffentlich angreifbar machen können. Grundsätzlich möchten wir daher allen Unternehmen nahelegen, sich ein Bild über diese Risikofaktoren zu verschaffen. Darüber hinaus empfehlen wir immer wieder proaktives Handeln. Denn das ist weitaus sinnvoller als nachträgliches Reagieren. Diesbezüglich stellen wir immer wieder fest, dass auf dem Markt ein falsches Kostenbewusstsein herrscht. Die Kosten für ein aktives Nachhaltigkeitsmanagement werden häufig kritisch hinterfragt, dabei liegt es auf der Hand, dass die Kosten für ein nachträgliches Reagieren wesentlich höher sind, insbesondere, wenn die Reputation bereits gelitten hat. Jedes Unternehmen sollte sich die Frage stellen, wer als glaubwürdiger erachtet wird: Derjenige, der proaktiv und ohne offensichtlichen Anlass handelt oder derjenige, der sich verteidigen muss.

Zusammenfassend geben wir also allen Unternehmen mit: Schaffen Sie sich einen Überblick über potenzielle Risiken, agieren Sie, statt zu reagieren und nutzen Sie die Chancen eines proaktiven, wertschaffenden Nachhaltigkeitsmanagements. Wir unterstützen Sie gerne dabei.

Kontakt zum Unternehmen:
RE|CARBON Deutschland GmbH, Im Zollhafen 2-4, 50678 Köln,
Tel.: +49 221-580098-244, Mail: info@recarbon.com




Kommentar erstellen

Name *
E-Mail *
URL
Kommentar *
Auch interessant


Grüne Unternehmen