Grüne Wirtschaft

Ein Interview mit James Dyson

James Dyson ist der Erfinder und Unternehmensgründer der Marke Dyson. 1978 hat er aus der Not eine Tugend gemacht und fünf Jahre Entwicklungsarbeit auf sich genommen, um einen Staubsauger zu entwickeln, der nicht an Saugkraft verliert.

James Dyson ist der Erfinder und Unternehmensgründer der Marke Dyson. 1978 hat er aus der Not eine Tugend gemacht und fünf Jahre Entwicklungsarbeit auf sich genommen, um einen Staubsauger zu entwickeln, der nicht an Saugkraft verliert.

Herr Dyson, Sie sind Erfinder und Unternehmensgründer der Marke Dyson. 1978 haben Sie aus der Not eine Tugend gemacht und fünf Jahre Entwicklungsarbeit auf sich genommen, um einen Staubsauger zu entwickeln, der nicht an Saugkraft verliert. Was unterscheidet Dyson-Staubsauger von Konkurrenzprodukten?

Im Gegensatz zu vielen unserer Mitbewerber geben wir nicht Millionen für Marktforschung aus. Und ich weigere mich, bei der Produktentwicklung auf die Kosten zu achten. Es geht darum, wie ein Produkt funktioniert und nicht darum, wie es aussieht. Daher ist es teuer, Technologien zu erfinden und zu entwickeln. Wir investieren einen Großteil unseres Gewinns in Forschung und Entwicklung. Gutes Design ist ein integraler Bestandteil unserer Produkte – sie sehen so aus, wie sie aussehen, weil sie nur so funktionieren und nicht anders herum. Das unterscheidet uns von anderen.

Eine Ihrer aktuelleren Erfindungen ist die des Dyson Airblade, einem Händetrockner, der ohne erwärmte Luft auskommt und mit hoher Geschwindigkeit (ca. 640 km/h) aus einem schmalen Schlitz die Hände trocknet. Dyson gibt an, dass dieser Händetrockner bis zu 80 % weniger Energie verbraucht als Warmluft-Händetrockner. Was war Ihr Antrieb, ein solches Gerät zu entwickeln?

In der Händetrockner-Industrie hat es seit 50 Jahren keine großen Veränderungen gegeben und ich war es leid, meine Hände in öffentlichen Waschräumen nicht richtig trocknen zu können. Wir bei Dyson haben keine Angst, das Unbekannte zu erforschen. Und obwohl diese Ideen vielleicht niemals zur Marktreife gebracht werden, könnten sie am Ende ein wesentlicher Bestandteil zukünftiger Technologien sein. Auf diese Weise entstand der Dyson Airblade Händetrockner. Dyson Ingenieure experimentierten mit „Luftschneiden“ für eine komplett andere Technologie (das ist ein Geheimnis), aber dieser Hochgeschwindigkeitsluftstrom eignete sich gut, um die Hände zu trocknen. Also entwickelten wir einen Händetrockner.

In welchen Segmenten ist Dyson außerdem tätig und wie sehen Ihre Pläne für die Zukunft aus?

Das ist geheim. Aber ich kann Ihnen sagen, dass wir an der Entwicklung der nächsten Motorengeneration arbeiten. Unser eigener Dyson digitaler Motor, der den Dyson Airblade Händetrockner antreibt, nutzt Luft- und Raumfahrttechnologie und dreht sich bei 100.000 rpm – fünf Mal schneller als der Motor eines Formel 1 Wagens. Wir verbessern diese Technologie ständig, um sie kleiner, leichter und effizienter zu machen. Angefangen bei Ventilatoren und Heizlüftern ohne Rotorblätter, hin zu Händetrocknern und Staubsaugern – Luft spiel immer eine wesentliche Rolle bei unseren Technologien… Aber wir arbeiten auch kontinuierlich an der Entwicklung anderer neuer Ideen und wir haben definitiv keine Angst davor, neue Technologien nur um ihrer selbst Willen zu erfinden.

Was sind Ihrer Meinung nach die Kriterien, die ein innovatives Unternehmen auszeichnen?

Bei Innovationen geht es darum, neue, spannende Dinge zu erfinden, die besser funktionieren. Diesen Weg weiter zu gehen ist beschwerlich, manchmal sogar schmerzlich. Aber man lernt aus Versuchen und Misserfolgen. Es ist wichtig, dass man sich selbst erlaubt, Fehler zu machen. Solange man aus ihnen lernt. Das ist der Edison Ansatz.

Ein Unternehmen wie Dyson, das aus dem Erfindergeist seines Gründers entstanden ist, profitiert oftmals nachhaltig von der Leidenschaftlichkeit seines Schöpfers. Auf welche Vision arbeitet Ihr Team hin?

Alltägliche Probleme zu lösen. Ich hätte meinen Job an den Nagel hängen können, damals im Jahr 1995, nachdem ich meinen ersten Staubsauger auf den Markt gebracht hatte. Aber man kann immer Dinge verbessern. Es wird nie an Problemen mangeln, die es zu lösen gilt. Und wir haben ein ständig wachsendes Team aus 600 Ingenieuren, die darauf brennen, sie zu lösen. Das treibt uns an.

Die Wirtschaftskrise schafft ein immer größer werdendes Bewusstsein bei den Menschen für das Thema Nachhaltigkeit. Wie verbinden Sie Gewinnstreben und ständiges Wachstum mit einem verantwortungsbewusstem Umgang mit den Natur-Ressourcen?

Bei Dyson wollen wir aus Weniger Mehr machen. Als Ingenieure minimieren wir unsere Umwelteinflüsse, indem wir effiziente Technologien entwickeln. Das bedeutet, Produkte zu erfinden, die weniger Energie benötigen, die aus geringeren Rohstoff-Mengen gemacht sind und die länger halten. Unsere Airblade Händetrockner sind ein typisches Beispiel. In einer kürzlich durchgeführten Studie eines führenden Forschungsinstituts in Massachusetts zur Ökobilanz verschiedener Händetrocknungsmethoden wurde nachgewiesen, dass unser Airblade Händetrockner im Vergleich zu allen anderen untersuchten Methoden der Händetrocknung die geringste Umweltbelastung aufweist.




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