Grüne Wirtschaft

Messe-Duo BioFach und Vivaness

Über 2.500 Aussteller präsentierten sich im Februar 2011 beim Messe-Duo BioFach und Vivaness in Nürnberg. Besucher der BioFach kommen unter anderem aus den Bereichen Herstellung, Großhandel/Import & Export, Dienstleistung, Verbänden/Behörden und Institutionen.

Über 2.500 Aussteller präsentierten sich im Februar 2011 beim Messe-Duo BioFach und Vivaness in Nürnberg. Besucher der BioFach kommen unter anderem aus den Bereichen Herstellung, Großhandel/Import & Export, Dienstleistung, Verbänden/Behörden und Institutionen.

Ein Interview mit Udo Funke - Veranstaltungsleiter

Über 2.500 Aussteller präsentierten sich im Februar 2011 beim Messe-Duo BioFach und Vivaness in Nürnberg. Wer sind die Besucher und welche Ziele verfolgen Sie als Veranstalter?

Die Weltleitmesse für Bio-Produkte, BioFach, und die Vivaness, Leitmesse für Naturkosmetik und Wellness, versammelten im Februar 2011 insgesamt 2.544 Aussteller und 44.592 Besucher aus 128 Ländern. Besucher der BioFach kommen aus Herstellung, Großhandel/Import & Export, Dienstleistung, Verbänden/Behörden und Institutionen, dem Fach- und Einzelhandel, Hotellerie und Gastronomie sowie der Ausserhausverpflegung. Hinzu kommen die Besucherzielgruppen der Vivaness: Naturkosthandel , Kosmetik-Fachhandel, Großhandel/Import & Export, Kosmetikinstitute/Schönheitsfarmen, Hersteller von Kosmetik und Waschmitteln, Reformhäuser, Apotheken, Beratung, Supermarkt/LEH, Wellnessinstitute, Massage/Fußpflege, Drogeriemarkt, Parfümerie, Fachhandel für Naturtextilien, Heilpraktiker/Homöopath oder (Natur-)Friseure.

Ein wichtiges Ziel für uns als Veranstalter ist es, Ausstellern wie Besuchern ein umfassendes Forum anzubieten. Die BioFach und ihre Tochter, Vivaness, sind Plattform für Branche und Personen, Markt und Produkte, Image und PR, Inhalt und Wissen sowie für Politik und öffentliche Meinung. Nirgendwo sonst wird der internationale Markt in vergleichbarer Vielfalt abgebildet. Internationale Akteure stellen hier die Weichen für die Bio-Branche von morgen.

Beide Messen finden jährlich statt. Verraten Sie uns, wo die besonderen Themenschwerpunkte 2012 liegen werden?

Das nächste Mal trifft sich die internationale Bio-Branche in Nürnberg vom 15. bis 18. Februar 2012, wenn Indien als Land des Jahres im Mittelpunkt der Weltleitmesse BioFach steht. Neben bekannten Highlights wie Wein, Olivenöl, Naturkosmetik und Öko-Textilien verspricht das Land des Jahres eine bunte Vielfalt zertifizierter Bio-Produkte und einen inspirierenden Austausch mit Bio-Akteuren des faszinierenden Subkontinents, auf dem der Öko-Landbau blüht und gedeiht. So will die indische Regierung zum Beispiel bis 2012 die Anbaufläche auf 2. Mio. Hektar erweitern.

Aspekte wie Fairer Handel, Nachhaltigkeit oder Regionalität und Vielfalt bleiben natürlich auch 2012 zentrale Gesprächsthemen – sie finden sich zum Beispiel im Kongress, der jährlich parallel zu BioFach und Vivaness stattfindet und mit über 150 Einzelveranstaltungen die wichtigste Wissensplattform der Branche darstellt.

Können Sie anhand steigender oder fallender Besucherzahlen allgemein etwas zum Trend für nachhaltige Produkte ableiten?

Immer mehr Menschen greifen zu Bio-Produkten und entscheiden sich auch bei Kosmetik und Kleidung für die ökologische, die grüne Variante. Das Branchenwachstum kommt dann auch dem Messe-Duo BioFach und Vivaness zugute. Als Veranstalter wissen wir: Eine Messe ist immer Spiegel ihrer jeweiligen Branche. Allerdings gibt es neben dem allgemeinen Trend zu Bio-Produkten eine Vielzahl von Faktoren, die die Zahl von Ausstellern und Besuchern von BioFach und Vivaness beeinflussen können – so zum Beispiel wirtschaftliche oder strukturelle Entwicklungen im Gesamtmarkt oder in einzelnen Segmenten.

Wie wichtig schätzen Sie den Gesamtaspekt der Umweltfreundlichkeit als Kaufentscheidungskriterium eines Produktes ein? Bisher sind es hauptsächlich Bio-Lebensmittel, die vor allem für die eigene Gesundheit gekauft werden. Mangelt es der breiten Bevölkerung möglicherweise noch am Bewusstsein für soziale Verantwortung?

Als Veranstalter von BioFach und Vivaness können wir in dem Zusammenhang den Trend zu Bio-Produkten von Lebensmitteln über Kosmetik bis zur Kleidung feststellen. Marktforscher kennen natürlich eine Vielzahl an Motiven hinter diesen Kaufentscheidungen. Manchem geht es hauptsächlich um die Gesundheit – seine und die seiner Familie. Viele stellen ja dann ihre Ernährung auf Bio um, wenn die Familie Zuwachs bekommt. Manchen sind Ökologie und Klimaschutz ein wichtiges Anliegen, anderen wiederum soziale Kriterien oder Fairer Handel. Es gibt die Gelegenheits-Käufer ebenso wie die beständigen Kunden. Wie stark das Bewusstsein für soziale Verantwortung gesamtgesellschaftlich gesehen ist, das lässt sich an einer Veranstaltung wie der BioFach alleine sicherlich nicht ablesen.

Für diejenigen, die kein Bio kaufen, ist insbesondere der höhere Preis das Hauptargument. Sind Fair-Trade- und Bio-Produkte noch zu teuer für jedermann?

Ökologische Produktion und fairer Handel haben ihren Preis. Sicherlich gibt es Menschen, die sehr genau darauf achten müssen, für welche Produkte Sie sich mit Ihrer Haushaltskasse entscheiden. Aber: Es hängt natürlich auch immer von den Prioritäten ab, von meinen Kaufgewohnheiten – viele Produkte oder Produkt-Gruppen sind in Bio-Qualität nicht wesentlich teurer als konventionelle. Und auf lange Sicht kommt ein Wirtschaften ohne Rücksicht auf ökologische und faire Kriterien der Gesellschaft teurer – zum Beispiel was Auswirkungen auf Umwelt und Klima betrifft. Sicher, nicht für jeden ist ein konsequent ökologischer Lebensstil auf allen Ebenen und in allen Konsumbereichen realisierbar.

Welche Anreize oder Maßnahmen könnten noch gesetzt oder ergriffen werden, um den „grünen Wandel“ zu beschleunigen?

Soweit wir es aus der Perspektive eines Messeveranstalters beurteilen können, ist zunächst wichtig, dass die Menschen ein Bewusstsein dafür entwickeln. Dann ist es sicherlich nützlich, wenn von politischer Seite eine ökologische, faire und soziale Produktion und ein ebensolches Wirtschaften gefördert werden – siehe zum Beispiel in der Agrarpolitik. Die BioFach ist als Weltleitmesse auch Plattform für Politik und öffentliche Meinung sowie für Image und PR – zwei Aspekte, die für die Weichenstellung eines grünen Marktes der Zukunft von hoher Relevanz sind.

Bildquelle: nuernbergmesse / BioFach - Messerundgang mit Ilse Aigner
Internet: www.biofach.de , http://www.vivaness.de



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