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Themenreihe Nachhaltige Airlines

Ein easyJet-Passagier verursacht 22 Prozent weniger Emissionen als ein Fluggast einer traditionellen Airline an Bord des gleichen Flugzeugtyps auf der gleichen Strecke.

Ein easyJet-Passagier verursacht 22 Prozent weniger Emissionen als ein Fluggast einer traditionellen Airline an Bord des gleichen Flugzeugtyps auf der gleichen Strecke.

11.08.2016 - Bildquelle: easyjet

UMWELTHAUPTSTADT.de: Herr Haagensen, welche Mehrwerte hat der Kunde bei easyjet gegenüber dem Angebot Ihrer Konkurrenz, was sind Ihre Alleinstellungsmerkmale?

THOMAS HAAGENSEN: "Der größte Vorteil für unsere Kunden ist, ohne Zweifel, easyJets führendes Netzwerk in Europa. Derzeit bietet easyJet über 810 Strecken zwischen über 130 Flughäfen in mehr als 32 Ländern an. Hinzu kommen die erschwingliche Preise. Wir sind mit Ticketpreisen von 29 Pfund nach Glasgow gestartet – oder, wie wir diesen Betrag damals beworben haben, für den gleichen Preis wie für eine Jeans. Eine Levis 501 kostet jetzt 75 Pfund, während ein easyJet Ticket nach Glasgow heutzutage ab 27,49 Pfund erhältlich ist. In den 20 Jahren, seitdem easyJet gestartet ist, profitierten Passagiere in ganz Europa von 170 Prozent mehr Strecken bei gleichzeitig um 40 Prozent günstigeren Ticketpreisen. Somit hat easyJet das Günstigflieger-Modell vor 20 Jahren in Europa eingeführt und damit nachhaltig die Art zu reisen verändert: einfach und günstig.“

Wie wichtig sind Ihren Kunden ökologische Aspekte wie die Umweltbelastung durch den Flugverkehr und wie reagieren Sie auf die Wünsche Ihrer Kunden bezüglich Nachhaltigkeit?

"easyJet investiert in neueste Technologien, setzt auf einen effizienten Flugbetrieb und fliegt mit sehr hoher Auslastung. Somit verursacht ein easyJet-Passagier 22 Prozent weniger Emissionen als ein Fluggast einer traditionellen Airline an Bord des gleichen Flugzeugtyps auf der gleichen Strecke.

Die durch easyJet-Passagiere verursachten CO2-Emissionen gehören mit 81,05 g pro Passagierkilometer zu den niedrigsten der Branche. Dieser Wert hat sich zwischen 2001 und 2013 um mehr als ein Viertel verringert. Außerdem macht die Airline bereits jetzt gute Fortschritte, um ihre Ziel von einer Reduzierung um weitere acht Prozent zwischen 2013 und 2020 zu erreichen. Ein Beispiel dafür ist das LEAP-1A-Triebwerk, das ab 2017 die easyJet Airbus A320neo antreiben wird. Ab dem nächsten Jahr werden die ersten der insgesamt 100 bestellten A320neo an easyJet ausgeliefert. Das Leap-1A-Triebwerk wird eine wichtige Rolle spielen, da es die Treibstoffeffizienz und CO2-Emissionen um 15 Prozent im Vergleich zum CFM56-Triebwerk verbessert. Außerdem erfüllt die neue Turbine auch die Bestimmungen für NOx-Emissionen gemäß CAEEP/8 der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation ICAO (International Civil Aviation Organisation). Zusätzlich ist das Flugzeug mit dem Triebwerk auch leiser und erfüllt die ICAO-Regelungen gemäß Kapitel 14.

Erst kürzlich hat die Airline außerdem Pläne für ein revolutionäres Zero-Emission-Wasserstofftreibstoffsystem vorgestellt, mit dem pro Jahr um die 50.000 Tonnen Treibstoff (etwa 4 Prozent des jährlichen easyJet-Kerosinverbrauchs) und die damit verbundenen CO2-Emissionen eingespart werden könnten.“

Die teilweise extrem günstigen Flugpreise haben das Reisen mit dem Flugzeug demokratisiert, Reisen ist für viele Menschen erschwinglich geworden. Diese Entwicklung stellt die Airlines jedoch vor ökologische Herausforderungen. Welche sind das und welche Umwelt-Aktivitäten betreiben Sie hierzu?

"easyJet investiert Milliarden in neueste Flugzeug-Technologien – die Flotte ist im Durchschnitt 6 Jahre alt.

Anfang Mai 2014 hat easyJet in Luton neue Technologien wie z.B. Drohnen zur Flugzeugwartung und Augmented-Reality-Apps präsentiert, die die Fluggesellschaft zukünftig bei ihrer Flotte aus Airbus A319 und A320 einsetzen wird. Ziel ist, die Effizienz der Flugzeuge zu steigern und die Anzahl von Verspätungen zu verringern, während gleichzeitig die industrieführende Pünktlichkeit und hohen Sicherheitsstandards von easyJet erhalten bleiben.

Die Airline verkündete im Juni 2015 außerdem, dass sie die Verwendung von 3D-Druckern testet, um Teile der Kabinenausstattung, wie beispielsweise Armlehnen, zu ersetzen. So ließe sich der Austauschprozess beschleunigen und die Lagerung von Ersatzteilen reduzieren. 3D-Druck wird Bestandteil der Triebwerke der nächsten Generation sein, die easyJet bestellt hat.Der technisch führende Luftfahrtantrieb (LEAP engine) unterstützt 3D-gedruckte Teile – darunter Treibstoffdüsen, Lüfterflügel für Kohlefilter und keramische Matrixverbundstoffe."

Was kann der einzelne Kunde leisten, damit Fliegen nachhaltiger stattfindet?

"Kunden können sich aktiv dafür entscheiden, mit modernen und effizienten Airlines wie easyJet zu fliegen."

Verreisen mit dem Flugzeug muss insgesamt noch nachhaltiger werden. Wie werden sich daher die Flugzeuge technologisch weiter entwickeln?

"Als erste Airline unterstützt easyJet, Europas Flugnetz Nummer 1, die Entwicklung und den Probelauf eines innovativen elektrischen Systems für Rangiervorgänge von Flugzeugen (EGTS – Electric Green Taxiing System). Das System wird in Zusammenarbeit mit den Hightech-Unternehmen Honeywell und Safran getestet.

Im Februar 2016 hat easyJet Pläne für ein revolutionäres Zero-Emission-Wasserstofftreibstoffsystem vorgestellt, mit dem pro Jahr um die 50.000 Tonnen Kerosin und die damit verbundenen CO2-Emissionen eingespart werden können. Kern des vorgestellten Konzepts des Hybrid-Flugzeugs ist eine Wasserstoffbrennstoffzelle, die sich im Frachtraum des Flugzeugs befindet. Dieses innovative Zero-Emission-System speichert Energie, die beim Bremsen des Flugzeugs zur Landung freigesetzt wird und nutzt diese, um die leichtgewichtigen Systembatterien am Boden aufzuladen (ähnlich dem „Kinetic Energy Recovery System“ KERS, das in Wagen der Formel 1 genutzt wird). Diese Energie kann das Flugzeug dann zum Beispiel auf dem Rollfeld nutzen, ohne die Triebwerke einzusetzen."

Und wie wird sich der Flugmarkt insgesamt weiter entwickeln?

“Basierend auf der globalen Nachfrageentwicklung und dem Wirtschaftswachstum wird auch die Nachfrage nach Flugreisen weiterhin steigen. Dank dieser weltweiten Entwicklung steigt auch das Potential von Low-Cost Carriern, ihren Anteil an den Punkt-zu-Punkt Verbindungen auszubauen. Natürlich spielt hier auch die Konsolidierung des europäischen Marktes eine Rolle.

Aber uns wird der Fokus auf die Bedürfnisse der Kunden weiterhin antreiben, unser Netzwerk auszubauen und mithilfe der, von der Fachzeitschrift fvw als beste Airline-Reise-App ausgezeichneten, easyJet-App das Reisen weiterhin günstig und einfach zu gestalten."

Die Autoindustrie verändert sich derzeit durch innovative und disruptive Lösungen wie beispielsweise autonomes Fahren oder die Sharing-Economy massiv. Sind solche Entwicklungen auch in der Fliegerei zu erwarten?

“easyJet konzentriert sich darauf, was im Bereich der Airline möglich ist, wie zum Beispiel Drohnen zur Flugzeugwartung einzusetzen, Apple Pay einzuführen, unsere Mobile Hosts auszubauen und vieles weitere mehr, während wir gleichzeitig unsere Branchenpartner dazu auffordern, ihre Effizienz zu verbessern und ihre Auswirkung auf die Umwelt zu reduzieren."

Mit welchen Produktanpassungen gelingt es Ihnen die Kundenzufriedenheit kontinuierlich hoch zu halten?

"Seit Dezember 2011 bietet easyJet für Smartphones die schnellste Buchungs-App einer Airline an, die es gibt: Sie ermöglicht Kunden, innerhalb von weniger als 30 Sekunden einen Flug zu buchen.

easyJet ist bekannt dafür Technologie einzusetzen, um das Reisen für seine 70 Millionen Passagiere zu vereinfachen. Seit dem letzten Jahr ermöglicht die Fluggesellschaft ihren Passagieren mit der Mobile-Host-Technologie, sich dank der easyJet App einfach durch Flughäfen zu bewegen – inklusive Wegbeschreibungen zum Flugsteig sowie zeitnaher Informationen zu Gate-Nummern und Gepäckbändern, um die Reise ein wenig reibungsloser zu gestalten.

Zudem hat easyJet im Mai diesen Jahres einen Prototypen für einen Smart Shoe namens „Sneakairs“ vorgestellt. Mit der integrierten GPS-Technologie können Kunden mit Leichtigkeit neue Städte entdecken und ihre Umgebung erkunden, ohne sich dabei zu verlaufen. Die GPS-Technologie des Schuhs wird über Bluetooth mit einer App auf dem Smartphone verbunden und führt ihren Träger mithilfe kleiner vibrierender Sensoren auf den richtigen Weg. Der easyJet-Sneakair-Prototyp könnte weiter entwickelt werden, damit ihn Passagiere zukünftig an Bord erwerben können."

Welche Unternehmensentwicklung erhoffen Sie sich für die kommenden fünf Jahre?

"easyJet konzentriert sich auch in Zukunft darauf, die Strategie, weiterhin in Europa zu wachsen und der Kombination von Europas führendem Netzwerk mit freundlichem Service, günstigen Tarifen und einer digitalen Data-Führerschaft, konsequent zu verfolgen. In den 20 Jahren, seitdem easyJet gestartet ist, profitierten Passagiere in ganz Europa von 170 Prozent mehr Strecken bei gleichzeitig um 40 Prozent  günstigeren Ticketpreisen. Somit hat easyJet das Günstigflieger-Modell vor 20 Jahren in Europa eingeführt und damit nachhaltig die Art zu reisen verändert: einfach und günstig."



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