Gesellschaft

Klimaschutzaktion in Berlin: Kiezbaum statt Plastiktüte

Einzelhändler spenden pro plastiktütenfreiem Einkauf 5 Cent für einen neuen Baum im Klausenerplatz-Kiez/ Einsparung von 10.000 Plastiktüten nötig/ Kundschaft und Unternehmen schützen das Klima doppelt

Einzelhändler spenden pro plastiktütenfreiem Einkauf 5 Cent für einen neuen Baum im Klausenerplatz-Kiez/ Einsparung von 10.000 Plastiktüten nötig/ Kundschaft und Unternehmen schützen das Klima doppelt

PM LIFE e.V. - 29.01.2016

Der hohe Verbrauch an Plastiktüten heizt dem Klima ein. Mehr als sechs Milliarden Plastiktüten werden jährlich in Deutschland verbraucht. Allein in Berlin gehen täglich über 600.000 Plastiktüten über die Ladentheke. Jede Tüte verursacht klimaschädliches CO2. Um dem etwas entgegenzusetzen, startet am 1. Februar 2016 die Aktion „Kiezbaum statt Plastiktüte“ im Klausenerplatz-Kiez in Berlin-Charlottenburg, die von LIFE e.V. und dem Klimaschutzmanagement Klausenerplatz ins Leben gerufen wurde. Bei der Aktion spenden Einzelhandelsgeschäfte aus dem Kiez bis zum 30. September 2016 pro eingesparte Plastiktüte 5 Cent. Das Geld wird für die Kunden gut sichtbar in Spendenboxen gesammelt und am Ende der Aktion in einen Kiezbaum investiert. Das türkische Lebensmittelgeschäft Özen Kardeşler hat schon im letzten Jahr beim Plastiktütenfreien Tag in Berlin mitgemacht und geht nun als erstes Geschäft mit gutem Beispiel voran. „Ich finde es wichtig, dass wir alle weniger Plastiktüten benutzen, sorgsamer mit unseren Ressourcen umgehen und das Klima schützen. Wir Unternehmer tragen dabei eine große Verantwortung. Mit der Teilnahme möchten wir unseren Beitrag zum Klimaschutz leisten“, erklärt İletişim Sayfası, der Geschäftsführer seine Entscheidung. „Das Besondere an der Aktion ist, dass wir gemeinsam nicht nur Plastiktüten einsparen, sondern auch einen neuen Kiezbaum bekommen. Damit tun wir gleich doppelt etwas für das Klima und das Engagement wird am Ende durch den Baum konkret sichtbar.“

Bei der Aktion sollen mindestens 500 Euro zusammen kommen. In diesem Fall unterstützt der Berliner Senat im Rahmen seiner Kampagne „Stadtbäume für Berlin“ das Vorhaben mit weiteren 500 Euro. „Damit ein neuer Baum gepflanzt wird, ist die Einsparung von mindestens 10.000 Plastiktüten notwendig. Ob Stofftasche, Einkaufskorb oder Einkaufstrolley. Es gibt ganz viele Möglichkeiten, wie jeder von uns auch ohne Plastiktüte einkaufen kann. Es kann regelrecht Spaß machen, die Einkaufstasche zu suchen, die am besten zu einem passt“, erklärt die Projektleiterin Martina Bergk von LIFE e.V. Der Verein berät seit vielen Jahren im Rahmen der Kampagne „Mehr Wege als Einweg im Klimaschutz“ Unternehmen zu mehr Klimaschutz im Einzelhandel. Gemeinsam werden verschiedene Strategien und Anreizsysteme entwickelt, wie der Handel auch ohne gesetzliche Regelungen den Plastiktütenverbrauch verringern und die Kundschaft mit einbeziehen kann. „Eine Verbannung der Plastiktüte aus dem Geschäft von heute auf morgen ist für den Handel oft nicht zielführend. Immer noch gibt es Geschäfte, in denen die Plastiktüte kostenlos abgegeben wird und die Kundschaft darauf eingestellt ist. Ein zusätzlicher sichtbarer Anreiz wie die Pflanzung eines Kiezbaums erleichtert die Akzeptanz bei der Kundschaft und erhöht die Motivation für die Ausrichtung von Einweg auf Mehrweg“, berichtet Bergk aus Erfahrung.

„Mit der Aktion möchten wir im Sinne unseres Klimaschutzkonzepts am Klausenerplatz zur Senkung der CO2-Emissionen beitragen und den kommunalen Klimaschutz erlebbar machen. Dafür wollen wir lokale Unternehmen mit einbeziehen, denn sie spielen eine wichtige Rolle bei der Reduktion von Plastiktüten“, erklärt der Klimaschutzmanager Birger Prüter. „Ob in der Apotheke, beim Bäcker oder im Modegeschäft. Überall werden der Kundschaft Plastiktüten angeboten. Wir rufen deshalb alle Unternehmer im Kiez auf, sich zu beteiligen. Mit der Aktion wollen wir sowohl das Bewusstsein der lokalen Öffentlichkeit für den Plastiktütenkonsum stärken als auch einen wichtigen Beitrag zur Begrünung des Kiezes und somit zum Klimaschutz schaffen. Interessierte Unternehmen unterstützen wir gerne bei der Teilnahme und beantworten ihre Fragen.“

 

Hintergrund

LIFE e.V. ist eine unabhängige, gemeinnützige Organisation, die seit 1988 Dienstleistungen in den Bereichen Bildung, Beratung und Vernetzung anbietet. Der Verein setzt sich für Geschlechtergerechtigkeit, Chancengleichheit und eine nachhaltige Entwicklung ein. Die Kampagne „Mehr Wege als Einweg im Klimaschutz“ unterstützt Unternehmen bei klimafreundlichen Maßnahmen. Im Fokus steht die Vermeidung von kostenlosen Einweg-Plastiktüten. LIFE e.V. bietet dafür leicht umsetzbare Strategien und Aktionen, die den Unternehmen viele Vorteile ermöglichen. Das gemeinsame Ziel ist, dass Berlin plastiktütenfrei wird. Das Vorhaben wird im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Mehr Informationen: www.mehrwege-im-klimaschutz.de, www.klimaschutz.de.

 

Weitere Informationen:

www.mehrwege-im-klimaschutz.de/kiezbaum-statt-plastiktuete/

www.klimaschutzmanagement.charlottenburg-wilmersdorf.de

www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/stadtgruen/stadtbaeume/kampagne/start.shtml

 

Bild: Plastiktütenfreier Tag Berlin 2015




Kommentare
Kilian
25.05.2016
Von solchen Projekten können sich viele Länder eine Scheibe abschneiden! Damit meine ich zum Beispiel die ganzen asiatischen Länder. So schnell wie die schon die Tüte in der Hand haben kann man gar nicht reagieren!

Liebe Grüße Kilian

Rolf
01.03.2016
ich finde das Projekt gut und auch sehr wichtig.

Marco
20.02.2016
Hallo,

ich finde es ein sehr wichtiges und gutes Projekt. Das Thema Plastiktüten ist nicht nur bei uns ein Problem, sondern auch in sehr vielen Ländern die noch kein funktionierendes System haben um Müll zu beseitigen. Bekanntestes Beispiel ist hier wohl Thailand. Hier liegt der Plastikmüll einfach auf der Straße und trotzdem bekommt man in jedem Shop zu jedem noch so kleinen Einkauf eine Plastiktüte. Hier muss also nicht nur bei uns, sondern vor allem auch in vielen anderen Ländern nachgebessert werden.

Viele Grüße

Marco

Thomas
18.02.2016
Hallo,

Mit der Aktion werden sie im Sinne ihres Klimaschutzkonzepts am Klausenerplatz zur Senkung der CO2-Emissionen beitragen und den kommunalen Klimaschutz erlebbar machen.
Ich halte es für sehr wichtig.
Glückwünsche für dieses Projekt
Thomas

Kommentar erstellen

Name *
E-Mail *
URL
Kommentar *


Grüne Unternehmen