Politik, Kultur & Wissenschaft

Pfand gehört daneben

Eine Kampagne von Matthias Gomille, Mathias Gößling und Mischa Karafiat

Eine Kampagne von Matthias Gomille, Mathias Gößling und Mischa Karafiat

Herr Karafiat, Wer steckt hinter der Kampagne \"Pfand gehört daneben\" und was ist das Ziel?

Hinter der Kampagne stecken im wesentlichen Matthias Gomille - Art Director aus Berlin, Mathias Gößling - Texter aus Münster und ich, Mischa Karafiat - Event- & Projektmanager aus Hamburg. Wir alle arbeiten in unserer Freizeit ehrenamtlich für die Kampagne.
 
Das Ziel der Kampagne ist es, mit einer einfachen Botschaft auf einen gesellschafts- und umweltpolitischen Missstand aufmerksam zu machen, für den es aus unserer Sicht eine ganz einfache Lösung gibt. Dies tun wir vorrangig mit Hilfe des Internets und über Aktionen, die wir zusammen mit verschiedenen kleinen und großen Partnern starten.

Wir glauben fest daran, dass wir mit der Kampagne ,Pfand gehört daneben‘ ein sozialeres Miteinander anstoßen können.

Wieso gehört eine Pfandflasche neben einen Mülleimer und nicht in einen Mülleimer?

Wenn Pfandflaschen Müll wären, würden sie nicht PFANDflaschen heißen. Dieses System ist ja nicht aus Spaß an der Freude so entstanden, sondern um Ressourcen und schließlich die Umwelt zu schonen. Hinzu kommt, dass wir - wenn wir Pfandflaschen einfach in den Müll werfen - pures Geld wegwerfen. 8, 15 oder 25 Cent. Geld, was viele Menschen dringend gebrauchen könnten, für zu viele andere jedoch nicht der Rede wert ist.
 
 

Was passiert, wenn sich auf einmal Berge von Glasflaschen auf den Straßen ansammeln, die kaputt gehen könnten - hätten wir dann nicht ein gefährliches Müllproblem?

Das Beispiel der ,Pfandkisten‘, die wir mit unserem Partner ,lemonaide‘ aufgehängt haben, zeigt, dass sich keine Flaschenhaufen bilden. Das Prinzip ist ganz einfach und jedem klar: Die einen stellen rein, die anderen können rausnehmen. 

Und letztendlich geht es bei der Aufforderung, seinen Pfand daneben zu stellen, um mehr. Sinn der Kampagne ist es, die Menschen zum Denken anzustoßen. Wer denkt, baut mit seinen Flaschen keine Haufen, sondern gibt sie im nächsten Laden ab oder drückt sie einem Sammler direkt in die Hand.

Herr Gomille, wie ist die Idee zu \"Pfand gehört daneben\" entstanden?

Aus der Situation heraus. Nachdem ich mich wieder einmal darüber aufregte, dass einige Mitmenschen ihre Bierflaschen wegwarfen, wobei keine Minute später jemand anderes eben diese wieder aus dem Müll gefischt hat. Mich regt es einfach auf, wenn wir als Gesellschaft - eben Teile dieser nicht beachten. Und wenn Menschen in meiner unmittelbaren Umgebung im Müll wühlen, dann kann ich das weder übersehen noch ignorieren.

 

Der Film von Malte Blockhaus und Philipp Achterberg \"Bücken für 8 Cent\" handelt von Würde und Respekt. Warum?

Es ist traurig, dass es in einer zivilisierten Gesellschaft diese Filme überhaupt braucht. Malte Blockhaus und Philipp Achterberg haben sich einem Thema angenommen welches von sehr vielen Menschen ausgeblendet wird. 
Mich hat der Film berührt und ich empfinde tiefen Respekt für Menschen wie den gezeigten Pfandsammler, die sich nicht zu schade sind unserer Wohlstandsgesellschaft den \"Dreck\" (ich sage bewusst nicht Müll) hinterherzuräumen.
 

Wie würden Sie die Message der Kampagne zusammenfassen, damit sie möglichst viele Menschen erreicht?

,Pfand gehört daneben!‘ oder auch ,Leute - werft euer Geld nicht weg! Andere können es gebrauchen! Achtet auf eure Umwelt und die Mitmenschen.‘



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