Politik, Kultur & Wissenschaft

Hamburg gibt Startschuss für Energie-Campus Hamburg

Neues Technologiezentrum stärkt Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft

Neues Technologiezentrum stärkt Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft

Bildquelle: Petra Bork / pixelio.de

Die Erneuerbaren Energien haben sich in den letzten Jahren mit großer Dynamik zu einem wichtigen Element der Wirtschaftspolitik entwickelt. Für Hamburg und den gesamten norddeutschen Raum steht dabei die Windenergie an erster Stelle. Forschung und Innovation im Bereich der Erneuerbaren Energie sind für Hamburger Unternehmen unabdingbar, um international wettbewerbsfähig zu bleiben und den Umschwung auf nachhaltige Formen der Energie zu schaffen. Als Leuchtturmprojekt für diese Aufgaben errichtet die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg) das Technologiezentrum Energie-Campus Hamburg: Im Hamburger Stadtteil Bergedorf wird die HAW Hamburg ab 2013 mit dem Bau eines Forschungs- und Ausbildungslabors für Windenergie und intelligente Stromnetze („smart grid“) beginnen. Ferner ist der Bau eines Windparks geplant. Der Energie-Campus wird durch das Competence Center für Erneuerbare Energien und EnergieEffizienz (CC4E) der HAW Hamburg errichtet und stärkt den Wissens- und Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft in Hamburg. Zu diesem Zweck werden Unternehmen, Hochschulen und Entwicklungseinrichtungen für Erneuerbare Energien am Standort Hamburg künftig noch besser miteinander vernetzt. Die geplanten Windanlagen würden den Strombedarf von 12.000 Haushalten decken.

Der Senat unterstützt das 6,8 Mio. Euro teure Projekt Energie-Campus Hamburg mit 3,7 Mio. Euro. Die restliche Finanzierung von 3,1 Mio. Euro wird durch Mittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) geleistet. Der geplante Windpark wird ein zusätzliches Investitionsvolumen von circa 10 Mio. Euro aufweisen und durch eine Projektfinanzierung realisiert.

Wirtschaftssenator Frank Horch sagte bei der Vorstellung: „Der Energie-Campus der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg und das geplante Wind- und Smart-Grid-Labor werden Hamburgs führende Stellung in der Windkraft-Technologie unterstützen und festigen. Insgesamt ist der Energie-Campus Ausdruck und ein wichtiger Baustein der Politik des Senats, Hamburg zu einer Innovationsmetropole in Europa zu entwickeln. Mit Hilfe des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung startet hier heute ein herausragendes Projekt.“ Wissenschaftssenatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt: „Die Energiewende ist eine riesige Chance für Wissenschaft und Forschung in Deutschland. Dabei kommt es vor allem auf den Wissenstransfer und die Ausbildung hochqualifizierter Fachkräfte an. Der Energie-Campus der HAW, der allen Hochschulen in Hamburg und der Metropolregion offen steht, verfolgt diese Ziele mit einem stark anwendungsorientierten Ansatz.“

Prof. Dr. Michael Stawicki, Präsident der HAW Hamburg, ergänzt: „Erneuerbare Energien in Lehre und Forschung haben an der HAW Hamburg eine lange Tradition und zu einem deutlichen Kompetenzaufbau geführt. Wir haben 2008 das CC4E gegründet mit der Zielsetzung, diese Kompetenzen zu bündeln und zu einem wesentlichen Profilbereich auszubauen. Der Energie-Campus Hamburg ist eins der positiven Ergebnisse und dokumentiert die führende Position der HAW Hamburg im Bereich Erneuerbare Energien. Dieses bislang größte Investitionsprojekt der HAW Hamburg eröffnet viele weitere Potentiale in Lehre und Forschung, vor allem auch mit interdisziplinärer Ausrichtung.“

Die dynamische Branche hat hohen Bedarf an innovativen Lösungen und qualifizierten Mitarbeitern, um die Potentiale der erneuerbaren Energien noch effizienter und umweltverträglicher nutzen zu können. Forschungs- und Entwicklungsarbeiten, einhergehend mit der Ausbildung von Ingenieuren und anderen Fachleuten, wie sie am Energie-Campus Hamburg stattfinden werden, sind dafür unverzichtbare Voraussetzung. Sie waren bisher in dieser Form in Hamburg nicht möglich. Das Ziel des Energie-Campus ist es, den Wissens- und Technologietransfer zu stärken, Kooperationen und Vernetzung insbesondere in den Clusterbranchen der Erneuerbaren Energien zu fördern und Strukturen für experimentelle und kreative Innovationsansätze im Bereich der Erneuerbaren Energien zu schaffen. Der Energie-Campus Hamburg verfolgt dabei einen dreifachen Ansatz in Form von Wissensorientierung, Unternehmensorientierung und Bürgerorientierung. Die Wissensorientierung zielt auf branchenweiten Technologietransfer und die Unterstützung des wachsenden Clusters Erneuerbare Energien ab. Die Unternehmensorientierung nimmt das Ziel in den Blick, weitere Unternehmen und Existenzgründer anzusiedeln und hochqualifizierte Fachkräfte auszubilden. Die Bürgerorientierung soll die Akzeptanz für die Energiewende bei den Bürgerinnen und Bürgern durch Information und regelmäßige attraktive Veranstaltungen vor Ort verbessern.

Die Leuchtturm-Funktion des Energie-Campus soll eine Sogwirkung für die Ansiedlung von Forschungsabteilungen von Unternehmen, Unternehmensgründern oder jungen Firmen am Energie-Campus entfalten. Die Innovationsfähigkeit und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, die aus den öffentlichen Forschungsergebnissen des Energie-Campus hervorgeht, verbessert die Position der angesiedelten Unternehmen im internationalen Wettbewerb. Insbesondere kleinere und mittlere Unternehmen, für die es in der Regel mit unverhältnismäßigen Kosten verbunden ist, entsprechende Forschungs- und Entwicklungs-Kapazitäten vorzuhalten, profitieren von dem Energie-Campus. Die im Windpark und Windlabor durchgeführten Messungen und Tests stellen die Basis für Verbesserungen, Optimierungen und Innovationen in der Branche der Erneuerbaren Energien dar. Dazu trägt auch das zusätzliche Potential an Fachkräften bei, das beispielsweise in den Ingenieursstudiengängen der HAW Hamburg ausgebildet wird.

„Mit dem Energie-Campus wollen wir ein ‚Silicon Valley‘ der Erneuerbaren Energien in Hamburg schaffen. Das Technologiezentrum Hamburg soll die Keimzelle eines wachsenden Energie-Campus bilden, an dem sich Unternehmen und weitere Forschungseinrichtungen ansiedeln sollen. Die Faszination der Themen, aber auch der Handlungsdruck auf Lösungen für die Energiewende sind der Nährboden für ein kreatives Klima, in dem Innovationen geschaffen werden. Wir danken den vielen Unterstützern aus Wirtschaft und Politik, insbesondere der BWVI und Herrn Senator Horch, sowie der BWF und Frau Senatorin Dr. Stapelfeldt für die Unterstützung“, so Prof. Dr. Werner Beba, Leiter des CC4E und des Projekts Energie-Campus.




Kommentar erstellen

Name *
E-Mail *
URL
Kommentar *


Grüne Unternehmen