Gesellschaft

Leserbrief: Sven Jösting arbeitet u.a. als Venture-Catalyst für UmweltTech-Projekte

Das EEG ist eigentlich – wenn man von der gut-gemeinten ursprünglichen Zielsetzung der Energiegewinnung aus erneuerbarer Energien absieht – ein riesiger „Verschiebebahnhof „ für Subventionen = linke Tasche – rechte Tasche. Nur: da vermisse ich das Visionäre. Es könnte auch anders gehen.

Das EEG ist eigentlich – wenn man von der gut-gemeinten ursprünglichen Zielsetzung der Energiegewinnung aus erneuerbarer Energien absieht – ein riesiger „Verschiebebahnhof „ für Subventionen = linke Tasche – rechte Tasche. Nur: da vermisse ich das Visionäre. Es könnte auch anders gehen.

07.02.2014

Das EEG ist eigentlich – wenn man von der gut-gemeinten ursprünglichen Zielsetzung der Energiegewinnung aus erneuerbarer Energien absieht – ein riesiger „Verschiebebahnhof „ für Subventionen = linke Tasche – rechte Tasche. Nur: da vermisse ich das Visionäre. Es könnte auch anders gehen.

Mein Vorschlag:
Wirtschaftsminister Gabriel könnte sich ein Denkmal setzen, wenn er wirklich Energie „neu“ denkt. Mittels der erneuerbaren Energien (Wind, Solar, Biomasse) lässt sich trefflich „grüner Wasserstoff“ als Speichermedium gewinnen; man nennt es Elektrolyse und benötigt zur Umsetzung sogenannte “Elektrolysatoren“. Hier müssen massiv Forschungsgelder rein, die Umwandlung von Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff besser zu managen = effektivere Elektrolysatorentech- nologie“.

Aber was hat Wasserstoff mit der Energiewende zu tun, mit der Zukunftsfähigkeit Deutschlands ?

Wasserstoff wird mittels Brennstoffzelle in Energie umgewandelt. Hier gibt es unzählige Anwendungen, angefangen von KFZ (bei Bussen ist es testweise schon weltweit im Einsatz, KFZ folgen – Toyota macht 2015 den Anfang mit erster Serienproduktion), Wärme & Strom in Haushalten, Energie in jeder Form der Mobilität (Schiffe, Flugzeuge, Gabelstapler und und und….).

Wasserstoff lässt sich speichern, was gerade bei überschüssiger Solar- und Windenergie das ideale Speichermedium ist. Der gewonnene „grüne“ Wasserstoff (man kann Wasserstoff auch aus fossilen Energienträgern gewinnen – aber nur mit hohem Wirkungsverlust) kann ins Gasnetz (Power-to-Gas) eingespeist werden, kann als chemischer Grundstoff in der Industrie verwand werden und als Treibstoff für KFZ u.v.a. (Tanken in 3 Minuten, Radius….500 Km-plus…. Tanksäulen bereits serienreif von Air Liquide und LINDE !!!!!!)

Mein Vorschlag an Sigmar Gabriel: ein umfassendes Wasserstoffprogramm Deutschland 2020 mit Euro 1 Mrd p.a.

an Geldern mit Mittelverwendung…

a) für Forschung und Entwicklung (z.B. für neue Generation von Elektrolysatoren aber auch vielen anderen Anwendungen und Märkten)
b) für den Aufbau einer H2-Tankstelleninfrastruktur (100 Tankstellen p.a. ! – wie in Japan, wo der Staat hier fördert)
c) Steuerliche Anreize beim Kauf eines wasserstoffbetriebenen KFZ ab 2015, wenn die ersten Großserien starten.
d) Aufbau der Speicher für Wasserstoff

Die Folgen:

- Deutschland wäre Frontrunner in der Eigenversorgung mit Energie via Wasserstoff in der Welt (Vorbildfunktion)
- Die deutsche Autoindustrie wäre via Brennstoffzelle/Wasserstoff ein Technologieleader = neue Wachstumsimpulse
- Erhöhte Unabhängigkeit von Öl- und Gasimporten

Und vor allem: würde Deutschland hierbei „richtig Gas geben“, würden sich völlig neue Wachstumsimpulse für unsere Wirtschaft ergeben, und damit dann nicht nur ein „grünes“ gutes Gewissen für die Umwelt, sondern die Schaffung von Arbeitsplätzen mit allen positiven Folgewirkungen.

Zu visionär?

Mitnichten – es geht los mit Brennstoffzelle, Wasserstoff & Co. Was bislang fehlt: der Mut zur Umsetzung!

Jules Verne wird Recht bekommen:

Die Energie der Zukunft liegt im Wasser!

Anmerkung: hatte beruflich mit der Brennstoffzelle seit dem Jahr 2000 zu tun; bin Mitglied Wasserstoffgesellschaft Hamburg e.V. (dieses Jahr ist 25jähriges Bestehen) – www.h2hamburg.de


Zur Person
Sven Jösting (53) arbeitet u.a. als Venture-Catalyst für UmweltTech-Projekte, u.a. seit über 25 Jahren mit dem Verband B.A.U.M. e.V. eng verbunden. Bevorzugtes Themengebiet: Wasserstoff und Brennstoffzelle, Recycling u.a. Mitglied der Wasserstoffgesellschaft Hamburg e.V.



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